
Wie oft werden Unternehmen in der Krise mit der Frage konfrontiert, wie sie das Personal abbauen sollen ohne betriebsbedingte Kündigungen. Da fällt die Wahl schnell auf die Mitarbeiter über 60, die mit Abfindungen gelockt werden. Doch wenn zwei oder drei Jahre weniger Beitragszahlung vor dem Renteneinstieg mehrere hundert Euro Verlust für den Einzelnen bedeuten und das bis zum Tod, lockt das Angebot kaum.
Ich habe ohnehin nie verstanden, warum man 30 Jahre und mehr brav in die Rentenkasse einzahlen darf, das aber kaum etwas zählt und dann am Ende die Abschläge riesig ausfallen. In meiner Jugend haben Menschen noch mit privaten Zahlungen versucht, keine Lücken im Rentenverlauf entstehen zu lassen, weil man damals sagte, die frühen Jahre zählen später besonders viel.
Natürlich ist es verkehrt, das Renteneinstiegsalter wie ein Jojo ständig steigen und sinken zu lassen, wie es gerade in Frankreich passiert. Aber die Richtung stimmt meiner Meinung nach.
Wer länger im Beruf bleiben kann und möchte, der sollte dies auch tun. Aber wo ist das denn noch der Fall? Bei Professoren, Präsidenten und ehemaligen Parteivorsitzenden vielleicht.
Schlimm finde ich auch, dass Menschen, die eine Arbeitsteilzeitregelung beanspruchen, auch später kaum noch etwas hinzu verdienen dürfen. Warum denn eigentlich? Wer weiß schon, wie der Finanzbedarf im Alter wirklich ausschaut, wenn die Lebenserwartung steigt und man im Fall einer chronischen Erkrankung immer weniger von der Krankenkasse bezahlt bekommt. Ganz zu schweigen von den steigenden Lebenshaltungskosten wie Benzinpreise oder Heizkosten. Davon sind doch auch Rentner betroffen, deren Einkommenssteigerung sich in den letzten Jahren gegen Null bewegte trotz aller vollmundigen Politikerreden.
Will nicht jemand die Initiative Rente mit 60 starten? Ich wäre dabei. Und bitte endlich mal weniger Regulierungswut! Den Bürger zu gängeln heißt nicht, ihn zu regieren./a




