Unser Enkelsohn geht in die vierte Klasse der Grundschule und hat Anfang Januar von seinen Lehrern Zwischeninformationen zu seinem schulischem Leistungsstand erhalten. Diese Zwischeninformation ist für die Schülerinnen und Schüler ungemein wichtig, denn der Notendurchschnitt entscheidet über die Empfehlung der Schule, welche Schulart künftig besucht werden kann. Ganz ausreichend für das Gymnasium (was die Eltern unbedingt für ihren Sohn möchten) ist der Notendurchschnitt unseres Enkelsohnes nicht, aber es gibt noch eine Chance durch einen sogn. Probeunterricht, der drei Tage dauert und in dem unser Enkelsohn seine Noten verbessern kann. Das heißt viel lernen oder besser noch: büffeln und pauken. Die letzte Entscheidung über die Schullaufbahn haben die allerdings Eltern, auch wenn der Notendurchschnitt nicht ganz den Anforderungen des Gymnasiums entspricht.
Wir erleben jetzt viel Stress und Druck bei unserem Enkelsohn (und bei unseren Kindern), dass er gute Noten
erhält.
Mal abgesehen davon, dass das eine ziemliche Quälerei ist und er selbst in seinen jungen Jahren nicht entscheiden kann, auf welche Schule er künftig gehen möchte, finden wir Großeltern, dass sein Scheitern am Gymnasium schon vorprogrammiert ist. Wir denken, dass er auch an einer anderen Schule eine gute Zukunft hat und vielleicht später alles nachholen kann, wenn er denn will. Ansonsten ist diese Art der „Auslese“ unter 9- und 10-jährigen doch sehr fragwürdig?
Eine Antwort
Aber durchaus. Fast die gesamte schulpädagogische (wissenschaftliche und praktische) Landschaft ist sich seit langer Zeit darin einig, dass es unmöglich ist, über 9- oder 10-Jährige von oben herab (also den Erwachsenen, denn die Kinder können das in diesm Alter nioch nicht wirklich) über ihre Schullaufbahn zu entscheiden. Und so entsteht dieser Stress für kleine Buben und Mädchen vor dem Übergang aufs das Gymnasium. Wer findet so etwas eigentlich heutzutage noch richtig?