Unser 12-jähriger Enkelsohn hat von uns Großeltern zu Weihnachten ein IPod geschenkt bekommen, das ganz schön teuer war, aber er hat sich so ein Gerät eben so sehr gewünscht. Wir indessen haben aber nicht geahnt, was wir mit diesem Geschenk anrichten, denn seither hat er ständig diesen “Knopf” im Ohr.
Er hört Musik (seine Musik) überall und ständig, manchmal so laut, dass wir auch mithören (müssen). Gemeinsame Unternehmungen werden vom IPod begleitet, in der Straßenbahn, beim Radfahren, im Lokal beim Pizzaessen oder im Tiergarten. Gespräche verlaufen einsilbig oder nur sehr eingeschränkt. Neulich ist er sogar in der Schule erwischt worden. Da saß er auf einer Toilette und …. hörte Musik.
Im Moment läßt er auch nicht durch eindringliche Gespräche von seinem IPod ab. Wir sind allerdings überzeugt, dass sein Interesse am Musikhören auch irgendwann wieder nachlassen wird, fürchten aber, dass er bis dahin durch die Lautstärke der Musik (und die dröhnenden Bässe) Hörschäden davon tragen könnte. Wenn kein vernünftiger Umgang mit diesem Gerät möglich ist, sollten wir den IPod für eine Zeit lang wieder “einkassieren”?
Eine Antwort
na ja, wegnehmen ist ja garnicht so leicht, denn – das kennen Sie doch bestimmt – “geschenkt ist geschenkt und wiederholen ist gestohlen”? Aber versuchen Sie es doch mal mit dem Zeigen von Familienbildern, Sie haben doch so schön darüber geschrieben.
Ansonsten kann ich noch die Geschichte von meinem Freund Peter aus Stade anfügen, inzwischen leicht über 50, der in seiner Jugend nur Musik gehört und auch selbst gemacht hat (Schlagzeuger) und heute auf beiden Ohren starke Hörhilfen trägt, um überhaupt noch am Leben teilnehmen zu können (die Dinger sind aber inzwischen auch schon so klein und fast elegant, dass sie hinter seinen etwas längeren Haaren nicht mehr auffallen. Aber er bereut seine Jugendsünden doch immer wieder mal – und sehr.