Neulich hat mich eine Anruferin gebeten, eine Moderation zu übernehmen. Es ging um das Thema “Sex im Alter”. Doch damit fühlte ich mich überfordert. Ständig wird mir suggeriert, mit 50 plus gehöre ich zu dem Bevölkerungsteil, der sich in den besten Jahren befindet. Keine Rede vom Alter. Und nun das. Ich bin auch keine Fachfrau. Die Experten müssen ja nicht aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz schöpfen, wenn sie an einer solchen Veranstaltung teilnehmen möchten.
Ich denke mir, es ist sicher notwendig, Beratung für Paare im fortgeschrittenen Alter anzubieten. Deswegen habe ich die nette Frau mit ihrem Anliegen an die Organisation pro Familia verwiesen.
Das Ganze ließ mir keine Ruhe. Ich stöberte im Internet und fand auch erste Ansätze einer Fachdiskussion. Ihre Botschaft: Wer in jungen Jahren ein erfülltes Sexualleben hatte, der hat gute Chancen, dass es im Alter so bleibt. Aha. Und wer nicht darunter fällt? Na, der sollte eben mal nachfragen.
2 Antworten
Das Resumee ist sehr pauschal! Die Randbedingungen dieser Statistik sind sicher so, dass man nicht von einer repräsentativen Umfrage sprechen kann. Ich bin davon überzeugt, dass die hormonellen Veränderungen im Alter das Sexualleben am massivsten beeinflussen. Wahrscheinlich muss man auch nach Geschlechtern unterscheiden. Meine Erfahrung: Frauen ab Mitte Fünfzig sind zwar noch manchmal, aber sehr sporadisch an Sex interessiert … oder an Sex mit jüngeren Partnern. Das legt den Schluß nahe, dass nicht nur das Sexualleben in der Jugend seinen Beitrag leistet, sondern dass das sehr vielschichtige Gründen hat: Biologische (Alter und Geschlecht), psychologische (Anerkennung durch jüngere Partner), Gesellschaftliche (wie war’s in der Jugend) ….