
Denn Snapchat ist im Prinzip nicht anders als andere soziale Medien im Netz. Man kann Fotos, Videos und Texte an seine Freunde verschicken. Damit das richtig Spaß macht, braucht man möglichst viele Freunde, die einen „geaddet“ haben. Das Besondere an Snapchat ist, dass alles, was den Freunden mitgeteilt wird, in Sekundenschnelle wieder gelöscht wird, die Bilder zerstören sich selbst. Allerdings muss man mit heiklen Fotos der Selbstpräsentation doch vorsichtig sein, denn für technologisch Versierte sind Fotos und Videos durchaus rückholbar. Snapchat wird insbesondere von Jugendlichen häufiger als Facebook genutzt.
Es sind wohl doch immer wieder zuerst unsere Enkelkinder, die im Netz Neues entdecken und Spaß daran haben, das Neue auszuprobieren. Aber warum ist Snapchat so beliebt? Es wird vermutet, dass durch Fotos und Videos das dargestellte „richtige“ Leben den Reiz ausmacht, Bilder, die ungeschönt und nicht aufwändig produziert sind und damit Einblick in die „kleinen Dinge des Lebens“ anderer geben. Die Spontanität der Kommunikation und die Kurzlebigkeit sind es, vermuten andere.
Vielleicht werden künftig auch immer mehr Eltern und Großeltern Snapchat nutzen, wie das schon jetzt Wirtschaft und Politik tun. Wie lange der Boom von Snapchat andauert, mag niemand vorherzusagen. Die technologische Welt ist schnelllebig. Und wenn wir Großeltern gerade mal im Snapchat angekommen sind, dann sind unsere Enkel längst wieder in einem neuen sozialen Medium, das in einer App präsentiert wird. Es wird nicht aufhören, dass wir Neues lernen müssen?




