
„Tanztee, Heizdeckenbustour, Rommee-Abend. Die Beschäftigungs- und Freizeitmöglichkeiten für ältere Menschen sind ziemlich begrenzt. Schließlich geht ja auch nicht mehr so viel, das Interesse an abwechslungsreichen, neuen Hobbies und Aktivitäten lässt nach. Gleichgesinnte findet man dafür sowieso keine. Oha, Houston, wir haben ein Problem. Oder? Fakt ist, die Menschen in unserer Gesellschaft werden älter, sind körperlich fitter und freuen sich auf einen erfüllten Lebensabend auch jenseits von Häkeldecke und Musikantenstadl. Bisher fehlt es allerdings häufig an zeitgemäßen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und sozialer Vernetzung. Das neue Online-Portal Trevivo hat das Ziel, ältere Menschen mithilfe der digitalen Möglichkeiten stärker in das gesellschaftliche Miteinander zu integrieren“.
Na da bin ich mal gespannt, ob das klappt. Vielleicht trifft es ja den Nerv der gealterten Großstadtbevölkerung. Obwohl ich gerade im Checkpoint-Newsletter des Tagesspiegels gelesen habe, dass Berlin mit einem Durchschnittsalter von 42 Jahren zu den Städten in Deutschland gehört, die relativ jung sind und das auch noch in den nächsten Jahren bleiben wird. Ob 3,90 € im Monat wirklich so viel mehr positive Erlebnisse bescheren, das bleibt abzuwarten.
Man kann es ja den Gründern des Portals nur wünschen. Meine Erfahrung im Zusammenhang mit unserem Magazin sechs+sechzig ist allerdings, dass die einsamen Menschen meist so alt sind, dass sie dankbar für regelmäßige Telefonate sind. Das Internet empfinden sie aber nicht mehr in großer Zahl wirklich als Kontaktmöglichkeit und Fenster zur Welt. Unsere Online-Ehrenamtsbörse, die zu sinnvollem ehrenamtlichen Engagement anstiften wollte, ist inzwischen in die Hände eines Profiteams übergegangen. Denn es ist ein enormer Aufwand, mit Online-Angeboten im richtigen Leben zu punkten. Aber vielleicht ändert sich das ja gerade. Ich werde bei Gelegenheit mal wieder bei Trevivo vorbeischauen und sehen, wieviele dort inzwischen Mitglied geworden sind.




