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Fünfjährige erschießt sich mit der Waffe der Oma

vignette_mielenzMit dieser Überschrift gab es in unserer Tageszeitung (vom 13.5.2016) eine kurze Notiz, so kurz, dass man sie trotz der grauslichen Überschrift auch leicht hätte übersehen können. Der Sachverhalt: Ein fünfjähriges Mädchen hat sich mit der Pistole der Großmutter erschossen. Ereignet hat sich der Vorfall in den Vereinigten Staaten im Bundesstaat Michigan. Die Enkeltochter hat die Pistole unter dem Kopfkissen der Großmutter gefunden und damit gespielt. Zwei weitere kleine Kinder waren noch dabei. Sie blieben unverletzt. Offenbar hatte niemand die Kinder im Blick.

Nur ein entsetzlicher, tragischer Einzelfall ? Danach sieht es nicht aus, wenn gleichzeitig in dem Artikel nach den Angaben der Anti-Waffenvereinigung berichtet wird, dass in den USA jeden Tag durchschnittlich sieben Kinder oder Jugendliche infolge von Waffengewalt sterben, davon zwei, die sich “im Spiel” mit Waffen selbst erschießen. Das sind insgesamt 2.555 Kinder oder Jugendliche im Jahr und darunter knapp 800, die sich tödlich verletzen.

Jetzt ist man in den USA über diese Vorfälle “erschüttert”. Der Besitz und der Gebrauch von Waffen ist in den USA allerdings weit verbreitet, sei es, dass man meint, sich mit entsicherten Waffen unter dem Kopfkissen schützen zu müssen, sei es, dass der Waffenbesitz nach herrschender Meinung ganz normal sei und durch den zweiten Zusatzartikel verfassungsrechtlich erlaubt ist. Gegen die Waffenlobby ist trotz der täglichen Todesfälle von Kindern und Jugendlichen kaum etwas auszurichten. Es wird sich so bald wohl nichts ändern. Das entsetzt und empört mich wirklich !

Ach, übrigens: Überraschungseier sind in den USA verboten, weil die Kinder die kleinen Spielzeuge verschlucken könnten und Rotkäppchen ist als Märchen auch verpönt und sollte nicht vorgelesen werden, weil der Großmutter im Korb Wein mitgebracht wird.

 

 

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