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Muss Strafe sein?

vignette_mielenzBestimmt haben Sie schon mal “Strafe muss sein” zu ihren Enkelkindern gesagt oder sogar “Das ist die Strafe vom lieben Gott”? Nein, das Letztere nicht? Aber damit lägen Sie zumindest historisch richtig. Alle Kulturen kennen seit Urzeiten Strafen für Vergehen und Fehlverhalten. Besonders deutlich werden Bestrafungen durch Gott aber im Alten Testament, angefangen mit der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies. Gott straft Menschen, um zu erziehen und um der Gerechtigkeit willen, der Zorn Gottes wird durch die besänftigt, dass ist dann die “ausgleichende Gerechtigkeit”. Auch das Neue Testament hat an diesen Grundauffassungen wenig geändert.

Hier soll es aber nicht um historische oder juristische Auseinandersetzungen gehen, sondern um pädagogische Aspekte: Strafe als  Erziehungsmittel in Elternhaus und Schule. Darüber ist in der Fachliteratur bisher wenig geschrieben worden, über körperliche Gewalt allerdings schon. Die ist inzwischen strafbar.

Über die pädagogischen Fragen, ob überhaupt und wenn ja, wann und wie (angemessen?) bestraft werden soll und ob das “hilft”, Einsicht zu befördern und künftig Fehlverhalten zu vermeiden, gibt es so gut wie nichts zu lesen. Eltern (und wohl auch wir Großeltern) schimpfen schon mal mit ihren (Enkel-)Kindern, drohen mit Bestrafungen und verbieten dann auch bei Zuwiderhandlungen alles, was den Kindern Spaß gemacht hätte: da dürfen die Freunde nicht besucht werden, sie müssen im Zimmer bleiben, der geplante Ausflug fällt ins Wasser, sie dürfen nicht fernsehen, müssen das Handy abgeben oder das Taschengeld wird gekürzt. Aus der Schule kennen wir Strafarbeiten, Nachsitzen und in der Ecke stehen. Aber führt das alles dazu, dass sich Kinder bessern oder nehmen sie es einfach hin?

Immer wieder meinen Pädagogen, man soll klare Regeln vorgeben und bei Fehlverhalten konsequent sein. Das hört sich nach einer strengen Erziehung an. Ich denke, man kann doch mit den Kindern reden, ihnen ungutes Verhalten erklären und dann auf manche Bestrafung verzichten.  Ich fand das schon immer komisch, wenn meine Freundin Ausgehverbot hatte, nur weil sie ein Mal nicht pünktlich zu Hause war.

 

Eine Antwort

  1. meine mutter hat, wenn ich ungezogen war, mich 2-3 tage nicht beachtet, nicht mit mir gesprochen. oh hat das weh getan, schlimmer als der kochlöffel (ist 60 jahre her)
    als mutter habe ich versucht, mit abmachungen das kind mit entscheiden zu lassen, wie alles klappen soll. wichtig war für mich zu sagen, lügen ist das schlimmste, mit wahrheit kann man jeden schaden beheben. es hat zum glück geklappt, oder hatte ich ein besonders braves kind? habe ich mir zeit genommen??

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