Die meisten Menschen mit Demenz leben derzeit in Ostasien, nämlich 9,8 Millionen, in Westeuropa sind es 7,4 Millionen, in Südasien 5,1 Millionen und in Nordamerika 4,8 Millionen. Ein erheblicher Teil lebt in den Ländern mit mittleren und niedrigen Einkommen (nach Kriterien der Weltbank): heute sind es 58%, im Jahr 2030 schon 63% und 68% im Jahr 2050. Besonders betroffen sind also Länder, für die es besonders schwierig sein wird, eine gute medizinische und pflegerische Versorgung Demenzkranker sicherzustellen.
Die geschätzten weltweiten Kosten der medizinischen, pflegerischen und sozialen Versorgung Demenzkranker liegen bei $ 818 Milliarden und werden bis 2030 auf $ 2 Billionen steigen. Um diesen Entwicklungen zu begegnen empfiehlt Alzheimer’s Disease International die ärmeren Länder beim Aufbau von Versorgungssystemen zu unterstützen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO wird aufgefordert, einen Aktionsplan Demenz (Dementia Action Plan) mit klar definierten Zielen und Handlungsempfehlungen aufzustellen. Gesundheitsprogramme mit dem Ziel Risikofaktoren für Demenzerkrankungen (z.B. Bluthochdruck oder Diabetes) zu reduzieren sollten Priorität erhalten, und stärkere Anstrengungen in der Forschung sind notwendig.
Dazu sagte Heike von Lützau-Hohlbein, 1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft: „Der Report von ADI zeigt alarmierende Zahlen und Fakten zur weltweiten Entwicklung, aber auch, dass man etwas tun kann. Die ärmeren Länder müssen beim Ausbau ihrer Gesundheitssysteme mit Wissen und finanziellen Mitteln unterstützt werden. Ebenso sind die reicheren Länder zum Handeln aufgefordert. Auch in Deutschland mit gegenwärtig 1,5 Millionen Demenzkranken steht noch ein Nationaler Aktionsplans Demenz aus. Weltweit sind sowohl die staatlichen Institutionen wie auch das bürgerschaftliche Engagement gefordert“.
Hier geht es zum Weltalzheimer Report.