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Zahnersatz: lieber nichts überstürzen

Es wäre ein Traum, zum Zahnarzt zu gehen, in wenigen Stunden einen festen Zahnersatz zu bekommen und den restlichen Tag zu genießen. Damit werben heutzutage viele Zahnarztpraxen. Die Realität ist aber: Nicht jeder verträgt den Zahnersatz „to go“. Die meisten benötigen eine gewisse Eingewöhnungszeit.

Zahnersatz
Mund auf, Zahnersatz rein, Mund zu. Soll es wirklich so schnell gehen? Foto: epd

Es wäre ein Traum, zum Zahnarzt zu gehen, in wenigen Stunden einen festen Zahnersatz zu bekommen und den restlichen Tag zu genießen. Damit werben heutzutage viele Zahnarztpraxen. Die Realität ist aber: Nicht jeder verträgt den Zahnersatz „to go“. Die meisten benötigen eine gewisse Eingewöhnungszeit.
Ein fest implantatgetragener Zahnersatz, der innerhalb von kurzer Zeit einsatzbereit ist, klingt erst mal attraktiv. Aber viele Betroffene können diesen gar nicht tragen: Denn damit der Zahnersatz problemlos passt, müssen im Mundraum optimale Bedingungen vorliegen.
„Bei den meisten Patienten kann diese Form der Sofortversorgung mit festen dritten Zähnen auf Implantaten gar nicht zur Anwendung kommen. Denn nur in sehr seltenen Fällen liegen die erforderlichen Behandlungsvoraussetzungen vor“, erklärt Dr. Uwe Hildebrand, Spezialist für Parodontologie und leitender Zahnarzt an der Zahnklinik Rhein-Ruhr. Beste Voraussetzungen sind zum Beispiel gesundes Zahnfleisch und ein optimaler, stabiler Kieferknochen, der keine Schäden durch die Entfernung der natürlichen Zähne oder durch Parodontitis aufweist.
„Nur wenn diese Faktoren gegeben sind, verspricht die Sofortversorgung ähnlich gute Erfolgsaussichten wie herkömmliche Verfahren, bei denen die Zahnkrone erst einige Monate nach Setzen des Implantats auf der künstlichen Wurzel platziert wird”, so Hildebrand. Deshalb rät er den Patienten, sich vorher ausführlich zu informieren und mehrere fachliche Meinungen einzuholen, um keine Komplikationen oder einen frühzeitigen Ausfall des Implantats zu riskieren.
„Im Zweifel sollte man auf die erprobte Methode zurückgreifen und dem Kiefer die benötigte Einheilzeit von etwa zwei bis sechs Monaten geben. Denn was lange währt, wird auch sicher gut“, rät der Spezialist.

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