Gerade bei Senioren erhöht sich mit dem Alter auch die Unfallgefahr. Stürze gehören zu den häufigsten Ursachen von schweren Verletzungen. Fraunhofer-Forscher haben ein System entwickelt, das anhand von Sensoren erkennen soll, wenn jemand stürzt. Dabei soll es auch zuverlässiger sein als tragbare Notrufknöpfe, die häufig im Notfall häufig vergessen werden oder nicht greifbar sind.
Auch mit 80 Jahren noch in den eigenen vier Wänden wohnen, mobil und unabhängig bleiben, ist das Ziel vieler Senioren. Häufig leben sie allerdings allein und sind bei Unfällen auf fremde Hilfe angewiesen. Bisherige Systeme funktionieren meist über tragbare Notrufknöpfe, die ständig am Körper mitzuführen sind. Diese können aber leicht vergessen werden und im Notfall nicht greifbar sein.
Mit dem neuen System CapFloor dagegen setzen die Fraunhofer-Forscher auf eine Lösung, die flexibel unter üblichen Bodenbelägen wie Parkett oder Teppichen angebracht werden kann. „Der Vorteil gegenüber mobilen Sturzerkennern ist, dass das System nicht am Körper getragen wird und somit nicht stört, nicht vergessen oder versehentlich ausgelöst werden kann“, erklärt Tobias Große-Puppendahl vom Fraunhofer IGD, der weltweit führenden Forschungseinrichtung für angewandtes Visual Computing. Die unsichtbare Technologie unter dem Teppich sei zudem preisgünstig und einfach zu warten, da keine Elektronik, sondern nur Drähte unter dem Bodenbelag zum Einsatz kommen.
Das funktioniert dann so: Ein Senior stürzt in den eigenen vier Wänden. Sensoren registrieren über Drähte unter dem Fußboden die Bewegung und unterscheiden zwischen Stehen, Sitzen und Liegen. Sie können dabei auch einen Sturz lokalisieren und automatisch einen Notruf an eine Servicezentrale absetzen. Diese verständigt nach einer erfolglosen Rückmeldung bei der betroffenen Person den Rettungsdienst.
Weitere Informationen:
http://conference.vde.com/aal/
http://www.igd.fraunhofer.de/ima
