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Indisch Pikantes für Ältere

vignette2012Hello all, bis vor ein paar Jahren stand ich mit der indischen Küche auf kleinem Kriegsfuss. Mich hatten insbesondere deren Soßen gestört, die beim Servieren den Blick auf die begossenen Speisen darunter verbargen – suspekt. Während der Dienstreisen nach Indien hielt ich mich bei Bewirtungen mit Landesküche zurück, unter Hinweis auf meinen „empfindlichen Magen“*. Inzwischen habe ich jedoch großen Gefallen an vielen indischen Gerichten gefunden – vor allem wegen jener Soßen. Ich genieße die intensiven Gerüche, schätze die vielfältigen Aromen auf der Zunge, jene kleine Gaumenkitzel, den reichen Nachgeschmack und das wärmende Gefühl im Magen; wahre Geschmackssymphonien. Also habe ich das Kriegsbeil begraben und dafür ein paar Websites aufgemacht: Warum mundet auf einmal, was mir zuvor zuwider war? Die medizinische Fachliteratur klärt auf: Mit dem Alter nimmt die Anzahl und Sensibilität der Geschmacksknospen auf der Zunge ab; und zwar gewaltig. Bei 60% der der 60 – 80 Jährigen liegt die „Schwelle der geschmacklichen Wahrnehmung“ um das ca. 2,5 fache höher als bei Jüngeren. Je älter, desto weniger schmecken wir.**. Womit die hiesige Kost gegenüber der temperamentvolleren tropischen Küche ins Hintertreffen gerät. Im Alter darf es etwas pikanter zur Sache gehen, wegen des Geschmacks.*** Aber nicht nur deswegen. Die seriöse amerikanische Behörde für Landwirtschaft USDA empfiehlt den täglichen Verzehr bestimmter Gewürze und Kräuter auf Grund deren hohen Antioxidationswirkung. Da werden u.a. aufgeführt: Nelken, Zimt, Ingwer (hallo: Weihnachtsgebäck und Glühwein sind gesund!), Chili, Pfeffer, Paprika, Knoblauch, Senf, Gelbwurzel, Kreuzkümmel – sowie indische Curry- Mixturen. Zur Currywurst, dem beliebtesten deutschen Kantinengericht schweigt die USDA bedauerlicherweise; obwohl die Kollegen bei der NSA sicherlich davon schon gelesen haben, incl. deren an sich geheimen Rezepturen. Das so am Rande…
Liebe Freunde des guten und gesunden Essens: ab zum Kräuterladen, das Gewürzregal aufgerüstet und den Teller aufgepeppt. Damit es weiterhin schmeckt und wir den freien Radikalen ( nicht zu verwechseln mit der AfD!) Paroli bieten.
Seit meiner Kindheit träume ich davon, einmal das Taj Mahal bei Agra, Indien zu besuchen. Wegen der architektonischen Einzigartigkeit und anrührenden Geschichte. Jetzt habe ich zusätzlich ein hehres Ziel: Der Gesundheit zuliebe ins Heimatland der tausend Curry-Mischungen. Wer kommt mit?
u.A.w.g.
Ihr Global Oldie
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*Das mit dem „empfindlichen Magen“ gehörte zu meinen wichtigsten Notfallausreden auf Reisen. Es ist vermutlich die allgemein akzeptabelste Ausrede, die sowohl dem Bewirtenden als auch dem Gast genügend Gesicht und Freiheit lassen, wenn man etwas Angebotenes nicht mag. Sinnvollerweise macht man auf diesen delikaten Umstand schon beim Bestellen aufmerksam.
** s.u.a.:Susan Schiffermann’s Veröffentlichungen zum Thema „Food Recognition by the Elderly“
*** Was eventuell auch erklärt, wieso Senioren die kräftigeren Weinsorten bevorzugen.

Eine Antwort

  1. Hallo Global Oldie,
    ich habe mich während meiner Siemens Einsätze in der Kohlemine Neyvelli (Südindien / Tamilnadu) zwangsläufig fast ausschließlich von indischen Curries ernährt und hab das auch genossen und bestens vertragen.
    Gereicht werden die Speisen im einzigen “Minen- Restaurant” auf Papptellern und gegessen wird mit dem
    Fingern. Nur bei den verfügbaren Getränken ist die Auswahl eher beschränkt – leider kein Alkohol – nur
    Coca-Cola oder Wasser. Der “Chai” danach als Espresso Ersatz ist aber echt lecker.
    Und für das ganze Menü kostete keine zwei €. Es braucht wirklich nicht immer die Speisekarte eines der stereotypischen 5 Sterne Kästen der internationalen Hotelketten sein – eher hinderlich um Land, Leute und Kultur kennen zulernen.
    Jetzt schau ich mal im März was mein alter Schulfreund Uli so in Delhi auf die Beine gestellt hat (www.bambutec.eu).
    Und auch ein wenig Tourismus im goldene Dreieck (Delhi – Agra – Jaipur) mit seinem Nano (indisches Familienauto / Neupreis 2000€) stehen auf der Agenda.
    Werde euch berichten!
    LG
    Gerhard

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