Gerade habe ich einen Beitrag gefunden, in dem auf eine Initiative hingewiesen wird, die das Bestrafen von Falschparkern leichter machen soll. Auf der Gründerplattform “Start next” wird gerade Geld eingesammelt, um so eine App zu entwickeln, mit der man ein Foto vom Falschparker schießen kann und es anschließend direkt in die nächste Polizeistation übermittelt. Das ist an sich schon eine fragwürdige Idee, hier nachzulesen im Blog “basic thinking“. Schließlich dürften staatliche Aufgaben nicht einfach auf den Bürger übertragen werden.
Immerhin werden sich über dieses Vorhaben, sollte es überhaupt realisiert werden, die Rechtsanwälte freuen. Ich würde gegen so eine Anzeige Widerspruch eingelegen. Denn woher weiß ich, dass dieser Petzer die Verkehrsregeln wirklich kennt? Ob er korrek die Zeit gemssen hat, die ich dort kurz gehalten habe?
Zudem macht er die parkraumüberwacher arbeitslos. Kein feiner Zug.
Was mich aber an der ganzen Sache noch mehr ärgert als der Versuch, die Bürger mittels mobiler Technik als Hilfssherrifs zu mobilisieren, ist die Tatsache, dass viele im Internet sofort schreiben: Das ist eine tolle Sache für unausgelastete Rentner. Als ob diese automatisch ein Denunzianten-Gen hätten.
Viele Senioren haben noch Zeiten erlebt, in denen es Verfolgung gab und man wegen einer Verdächtigung seitens seiner Mitbürger eingesperrt werden konnte. Manchmal auch ohne vorher einen fairen Prozess zu erhalten. Kann den Technikbegeisterung so weit gehen, dass man das Hirn völlig ausschaltet? Ich finde, die Diskriminierung der Älteren sollte aufhören. Es ist weder lustig noch harmlos, Rentner als unausgelastete Nörgler hinzustellen, die gerne andere Menschen anzeigen, wenn sie mal nicht ganz so korrekt verhalten haben, aus welchen Gründen auch immer. Und es gibt viele Gründe, mal schnell im Halteverbot zu parken, gerade in Großstädten, wo selbst Besucher von Anwohnern nicht auf den reservierten Plätzen parken dürfen.
Mein Fazit: Die App ist überflüssig, fast gefährlich. Ich würde kein Geld für solchen Blödsinn spenden, da gibt es Organisationen, die es nötiger brauchen.