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Ohne Medikamente gegen Demenz

Forscher der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) in Erlangen haben, gemeinsam mit der Diakonie Neuendettelsau, alltagstaugliche Trainingsprogramme entwickelt, die helfen sollen, die Entwicklung von Demenz aufzuhalten - ohne Medikamente. Maks heißt das "Zauberwort".

MAKS aktiv! ist ein Forschungsprojekt des Universitätsklinikums Erlangen mit der Diakonie Neuendettelsau, in dem die Wirkung eines multimodalen Förderungsprogramms für Menschen mit Demenz erforscht wird.
Die Abkürzung „MAKS aktiv“ steht für motorische, alltagspraktische, kognitive und spirituelle Aktivierungstherapie für Menschen in Pflegeheimen, die von Gedächtnisstörungen betroffen sind.
Das ganzheitliche Aktivierungsprogramm wurde seit November 2008 erstmals in sechs Häusern der Diakonie Neuendettelsau erprobt und wissenschaftlich durch die Psychiatrische Universitätsklinik Erlangen begleitet. Ein Jahr lang konnten immer jeweils 10 Bewohnerinnen und Bewohner an einer der fünf MAKS – Therapiegruppen  teilnehmen. Hier wurden körperliche und geistige Fähigkeiten an sechs Tagen in der Woche gezielt gefördert. Mittlerweile haben die beteiligten Heime die MAKS-Therapie auf unterschiedliche Weise in ihren Heimalltag integriert und es ist das Handbuch der MAKS-Therapie (09/2011) im Elsevier-Verlag erschienen. Das Handbuch ermöglicht es Pflegekräften, Therapeuten und Angehörigen eines Demenzpatienten, schnell und unkompliziert aus einer Vielzahl von Übungen zu wählen.
Die MAKS – Therapie unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von anderen nicht-medikamentösen Demenztherapien:

  • Multidimensionalität und ganzheitlich orientiertes Pflegeverständnis
  • spezielle Ausrichtung auf die Bedürfnisse von Menschen mit Gedächtnisproblemen (leichte bis mittelgradige Demenz)
  • Ressourcenorientierung und individuelle Förderung im Bereich der persönlichen Leistungsgrenze (Einsatz unterschiedlicher Schweregrade)
  • leichte Integration in ein pflegerisches Handlungskonzept eines Wohnbereiches
  • innere Systematik der Module (Kombinationsmöglichkeiten anhand eines Tages- oder Wochenmottos)
  • Abwechslungsreichtum durch die Vielzahl vorhandener Übungen
  • Angebot auch für die männliche Zielgruppe

Innovativ sind die für die MAKS-Therapie völlig neu entwickelten und für Menschen mit Gedächtnisstörungen angepassten geistigen Übungen. Die Übungen sind seniorengerecht (große Buchstaben) und bestehen überwiegend aus farbigem Bildmaterial (echte Fotografien). Im Zentrum bei der Durchführung stehen spielerischer Umgang und die Vermittlung von Erfolgserlebnissen, nicht aber das Tempo oder richtige Lösungen. “Nicht überfordern, aber auch nicht unterfordern”, so lautet die Devise. Deshalb liegen viele Übungsversionen auch in 2-3 Schweregraden vor.
Überblick – kognitive Aktivierung in der MAKS-Therapie

  • Feinmotorische Aufwärmübungen (z.B. Bleistiftgymnastik)
  • Farbige, seniorengerechte Papier- und Bleistiftübungen (in 2-3 Schweregraden)
  • PC-Übungen mit Beamer (oder Touchscreen-PC zur Einzelförderung)
  • Feinmotorische Legeaufgaben mit PC und Beamer
  • Kognitive Spiele (z.B. Würfelspiel)

 
 

 

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