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Frau Croxatto altert gerne

 Hello All, „Ich altere gerne. Und habe keine Lust, das Altern aufzuschieben“ schreibt Luz Croxatto, eine in Chile populäre Schauspielerin und Drehbuchautorin. * Mit Ende Fünfzig verweigert sie sich der Erwartung, sich so vital zu fühlen wie eine Dreißigjährige und so fit auszusehen wie eine Vierzigjährige.  Makaber findet sie es, nicht so altern zu dürfen, wie es der Natur entspricht.  Sie hat ausdrücklich keine Lust auf Yoga, Fasten, Fitness, Kosmetik und auf die ständigen Vergleiche mit mutmaßlichen Altersgenossinnen; egal ob auch jene vor der Kamera stehen oder wo anders am Arbeitsplatz oder im Freundeskreis um ein „du hast dich aber gut gehalten“ buhlen zu müssen.  „Sei still, setz dich hin und schau dir diesen schönen Baum an“ hört Frau Croxatto ihren Körper sagen. „Genieß die Sonne“ – anstatt sich vom Ehrgeiz auf steile Bergpfade zur körperlichen Ertüchtigung scheuchen zu lassen. Nie wieder will sie sich ihr Gesicht bemalen, damit es anderen besser gefällt. Dazu habe sie zu lange gelebt, um den Schwindel nicht zu durchschauen. Denn was nützt ihr ein jugendlich geschminktes Gesicht, wenn die Hände, deren Flecken und Falten dann nicht mehr dazu passen? Sie pfeift auf Pilates und erklärt sich öffentlich als postmenopausal; mal launisch, mal gnädig weise. Sie hat Lust aufs Altern, auf ihr Recht allmählich langsamer und stiller zu werden. Genug habe sie in den Jahrzehnten davor für andere gedacht, geredet und getan. So wichtig sei sie gar nicht, merkt sie an. Und mehr noch als den Tod fürchte sie ein zu langes Leben.  So kann man die Sache auch angehen. Aber schon mit Ende Fünfzig?

Ihr Global Oldie

*Aus dem Spanisch sprachigen Frauenmagazin „Paula“, 6.Mai, 2017

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