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VdK fordert Schluss mit der Absenkung der Rente

Schluss mit der Absenkung des Rentenniveaus fordert der VdK. Foto: epd
Schluss mit der Absenkung des Rentenniveaus fordert der VdK. Foto: epd
„Angesichts der guten wirtschaftlichen Lage ist es paradox, dass sich Armut für bestimmte Bevölkerungsgruppen nicht nur verfestigt, sondern der Strudel sogar noch weiter abwärts zieht“, so kommentiert Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, die Ergebnisse des aktuellen Armutsberichts des Paritätischen Gesamtverbandes. Demnach ist die Armutsquote im Bundesdurchschnitt von 2012 bis 2013 um einen halben Prozentpunkt auf 15,5 Prozent gestiegen.
Neben Erwerbslosen sowie Alleinerziehenden und ihren Familien sind immer mehr Rentnerinnen und Rentner von Armut betroffen. Mit 15,2 Prozent liegt die Armutsquote der Älteren zwar noch knapp unter dem allgemeinen Durchschnitt, aber „keine andere Bevölkerungsgruppe zeigt eine rasantere Armutsentwicklung“, heißt es im Armutsbericht. Seit 2006 sei die Quote hier viermal stärker als in anderen Gruppen gewachsen. Für diese Zunahme macht der Sozialverband VdK die Rentenentwicklung der letzten Jahre verantwortlich.

„Man erkennt, dass das Absenken des Rentenniveaus nicht spurlos an den Rentnerinnen und Rentnern vorbeigeht. Das Rentenniveau muss bei 50 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns stabilisiert werden. Erforderlich ist hierzu die dauerhafte Streichung der Dämpfungsfaktoren in der Rentenanpassungsformel“, sagt Mascher. Um eine spürbare Verringerung des Armutsrisikos zu erreichen, müssten zudem die Abschläge für Erwerbsminderungsrentner von 10,8 Prozent abgeschafft werden. „Hier liegen die durchschnittlichen Zahlbeträge bei Neurenten bereits unterhalb des Grundsicherungsniveaus“, so Mascher.

Darüber hinaus müssen die Beträge bei der Grundsicherung im Alter an den realen Bedarf angepasst werden. „Ältere Menschen sind von den Preissteigerungen etwa für Mobilität oder für Medikamente und Hilfsmittel, die aus eigener Tasche bezahlt werden müssen, besonders betroffen“, so Mascher.

„Außerdem muss ein Freibetrag von 100 Euro auf Rentenansprüche und Leistungen aus privater Vorsorge geschaffen werden, damit zum Beispiel die Mütterrente auch tatsächlich bei den alten Frauen ankommt, die davon eine Verbesserung ihrer Lebenssituation erwarten“, erklärt die VdK-Präsidentin weiter.

Notwendig seien aber auch vorbeugende Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt. „Leih- und Zeitarbeit, befristete Arbeitsverhältnisse sowie Teilzeit- und Minijobs leisten der Armut, vor allem bei Frauen, Vorschub. Wenn wir Armut im Alter vermeiden wollen, dann müssen prekäre Beschäftigungsverhältnisse eingedämmt werden“, so Mascher.

Cornelia Jurrmann

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