Normalerweise kommt aus dem Drucker nur bedrucktes Papier. Bald soll aber Essen auf Knopfdruck möglich sein. Besonders ältere Menschen, die unter Schluckstörungen leiden und nur weiche oder flüssige Speisen essen können, profitieren davon. Statt pürierter Kost gibt es dann zum Beispiel gedruckte Frikadellen mit Soße.
20 Prozent der über 50-Jährigen leiden unter Dysphagie, einer Schluckstörung, bei Bewohnern von Seniorenheimen sind geschätzte 60 Prozent betroffen. Gefährlich wird es dann, wenn durch die Schluckstörung Essen in die Luftröhre kommt – häufiges Verschlucken kann sogar zu Lungenentzündungen führen. Deswegen müssen sie auf besonders weiche, eher flüssige Speisen zurückgreifen.
Die deutsche Firma Biozoon hat bereits eine Palette an leicht schluckbaren Nahrungszusätzen entwickelt, die die Nahrung quasi auf der Zunge schmelzen lassen, aber unterschiedliche Texturen ermöglichen. Durch die Zugabe von Säften, Gemüse- und Fleischextrakten gewinnt das Essen seinen natürlichen Geschmack. Noch praktischer ist es aber, wenn die Speisen nicht erst von Hand angerührt werden müssen, sondern mit einem 3D-Drucker ausgedruckt werden können.
Das Unternehmen hofft, den Drucker schon im kommenden Jahr einsetzen zu können. Die gelatinebasierten Mahlzeiten werden über ein System ähnlich Laserjet-Druckern produziert. Statt Tinte quellen verflüssigte Speisen mit Gelatinezusatz aus den 48 Düsen. Speziell auf den Patienten abgestimmte Vitaminkombinationen könnten ebenfalls in die Flüssigkeit gemischt werden, die sich nach dem Druck verfestigt.
Verschiedenste Speisen sollen durch diese innovative Technik hergestellt werden können. Die 3D-Drucker sind jedoch eher nicht für Seniorenheime gedacht, sondern für eigene Produktionsstätten der Spezialnahrung.