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Gerechte Rente für Mütter ist Deutschland zu teuer

Sollten die Erziehungszeiten von Müttern, deren Kinder vor 1992 geborgen wurden, nicht genau so viele Rentenpunkte bringen wie die der jüngeren Mütter? Derzeit werden jungen Müttern in Deutschland drei Entgeltpunkte pro Kind in der gesetzlichen Rentenversicherung angerechnet. Ältere Mütter mit vor 1992 geborenen Kindern bekommen nur einen Entgeltpunkt.

Glück gehabt: Wer seine Kinder nach 1992 zur Welt gebracht hat, bekommt deutlich mehr Rentenpunkte. Foto: epd
Glück gehabt: Wer seine Kinder nach 1992 zur Welt gebracht hat, bekommt deutlich mehr Rentenpunkte. Foto: epd
Sollten die Erziehungszeiten von Müttern, deren Kinder vor 1992 geborgen wurden, nicht genau so viele Rentenpunkte bringen wie die der jüngeren Mütter? Derzeit werden jungen Müttern in Deutschland drei Entgeltpunkte pro Kind in der gesetzlichen Rentenversicherung angerechnet. Ältere Mütter mit vor 1992 geborenen Kindern bekommen nur einen Entgeltpunkt. Ein Entgeltpunkt bedeutet derzeit ein Rentenplus von 28 Euro im Monat. Die CDU hatte zuletzt auf einem Parteitag im Dezember beschlossen, die Anerkennung von Kindererziehungszeiten in der Rente für Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren sind, zu verbessern – allerdings sei allenfalls ein Punkt mehr finanzierbar. Das hieße immerhin: Eine Mutter mit drei Kindern, die vor 1992 geboren wurden, bekäme 84 Euro mehr monatliche Rente.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) nahm jüngst den “Tag der Generationen” zum Anlass, auf diese Benachteiligung älterer Frauen hinzuweisen. “Das können wir nicht akzeptieren“, sagt die ehemalige Bundesfamilienministerin Prof. Dr. Ursula Lehr, die zugleich Vorsitzende ist. Die BAGSO vertritt die Interessen ihrer über 110 Mitgliedsverbände und somit rund 13 Millionen ältere Menschen. „Viele dieser älteren Frauen haben ihre Kinder großgezogen in Zeiten, in denen es weder Kindergeld noch Erziehungsurlaub, weder BAföG noch Azubigehalt gab. Sie haben darauf verzichtet, berufstätig zu sein, oder ihre Erwerbstätigkeit unterbrochen, auch weil die Kinderbetreuungsangebote früher wesentlich schlechter waren. Dadurch haben sie geringere Rentenansprüche erworben. Die BAGSO fordert die Aufhebung dieser Ungleichbehandlung“, erklärt Ursula Lehr.
Allerdings lehnen sowohl die FDP als Koalitionspartner der CDU als auch Arbeitgeber und Gewerkschaften den Plan ab. Der Wunsch der BAGSO wird also auf jeden Fall bis zur Bundestagswahl, vermutlich aber auch danach ein frommer Wunsch bleiben. Wer sich für die Besserstellung älterer Mütter einsetzen will, kann das aber in einer Offenen Petition tun.

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