Auszug aus dem Diskussionspapier der Bundesarbeitsgemeinschaf der Seniorenbüros:
„Wir müssen aufpassen, dass es nicht zu einer ‚Verjobbung‘ des freiwilligen Engagements kommt. Es braucht also z. B.: Höchstgrenzen für Vergütungen, die nicht als Stundenlohn ausgezahlt werden sollten. Die Kombination von Erwerbsarbeitsvergütungen mit Übungsleiterpauschalen und Freibeträgen sollte untersagt werden. Statt monetären Anreizen zu vertrauen, müssen wir eigenständige Lernziele formulieren, etwa Möglichkeiten, Gemeinschaftsfähigkeit und ‚Mit
Bürger zu sein‘ lernen zu können.“
(Prof. Dr. Adalbert Evers)
Die Unschärfe der Begriffe und die bereits jetzt bestehende Vermischung mit arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und Nutzenerwägungen von Kommunen und sozialen Trägern ist ein Ausdruck des Spannungsfelds in dem sich auch die Seniorenbüros bewegen. Hier herrscht weitgehend ein – zum Teil aus der Not geboren – pragmatisches Handeln vor. Da wo es möglich ist, werden Auslagen erstattet, andernfalls eben nicht. Wenn Programme und Projekte dies zulassen, kommt es auch zu weitergehenden „Vergütungen“. Dies sind zum Teil Mitnahmeeffekte, andererseits aber auch legitime Ansätze, um auch materiell schlechter Gestellten ein Engagement zu ermöglichen. Eine klare Linie ist jedenfalls nicht erkennbar.
Wichtig ist jedoch eine Positionierung, die einen nicht zu eng gespannten Handlungsrahmen vorgibt, in dem die Seniorenbüros ihre Kompetenz entfalten können, ohne in die Gefahr zu geraten, einer Politik der Einsparung sozialer Leistungen zu Lasten der Freiwilligen Vorschub zu leisten.Das bürgerschaftliches Engagement, auch und gerade das der Senioren, ist ein Beitrag zum sozialen Zusammenhalt und gleichzeitig eine Chance zur eigenen gesellschaftlichen Teilhabe. Dafür setzen sich die Seniorenbüros ein. Diese immer wichtiger werdende Aufgabe können sie jedoch nur erfüllen, wenn sie selbst ausreichend und verlässlich finanziert sind. Bund, Länder und Kommunen müssen diese engagementfördernde Infrastruktur – im eigenen Interesse – nach Kräften fördern.
„Freiwillig und unentgeltlich, das waren die beiden klassischen Attribute der ehrenamtlichen Arbeit und sie sollte nicht zum Stopfen aller Löcher im sozialen Netz genutzt werden. Das sollte so bleiben und die Arbeit sollte Spaß machen und neben der bezahlten Arbeit geleistet werden oder durch eine ausreichende Rente gesichert sein. Natürlich müssen alle Unkosten erstattet werden. Professionelle Arbeit muss ausgebaut werden, anstatt immer neue Niedriglohnsektoren zu schaffen.“
(Dr. Gisela Notz)
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