Es ist beschämend, wenn Menschen heute an den Pranger gestellt werden, weil sie zu arm sind, um ihre pflegebedürftigen Angehörigen gut zu versorgen. Statt die Politik ins Visier zu nehmen, greifen die Medien lieber die an, die sich ohnehin schon an der Grenze der Belastbarkeit befinden. Denn wer gibt schon gerne seine alte Mutter oder seinen alten Vater in ein Heim ins Ausland? Gerade habe ich einen Artikel entdeckt, der über diese sich immer weiter verbreitende Praxis berichtet. Hier zum Nachlesen. Es handelt sich um eine österreichische Zeitung. Die Senioren werden in Ungarn betreut.
Meistens sind die Betroffenen dement und schon hochbetagt. Dennoch erscheint es mir eine schwierige Lösung. Die Familie kommt nur zwei Mal im Jahr zu Besuch, heißt es da. Häufiger sei es in vielen Fällen auch nicht, wenn das Heim um die Ecke liegt. Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Aber was mich mehr beschäftigt ist die Tatsache, dass trotz immenser Beiträge zur Pflegeversicherung und zur Krankenversicherung, die ja auch für die Versorgung von alten Menschen zuständig ist, viele einen Weg suchen, bei dem sie zeigen, dass sie das Vertrauen in das soziale Sicherungssystem des eigenen Landes verloren haben.
Das ist für kein österreichisches Problem. Und ich glaube, dass man keinen Anspruch auf die Leistungen der Pflegeversicherung hat, wenn man in einem Altenheim in Ungarn oder Slowenien lebt. Das heißt, man zahlt Beiträge und später die Versorgung noch einmal. Es ist höchste Zeit, endlich versorgung im Pflegefall mit der im Krankheitsfall gleich zu stellen und damit den Menschen die wachsende Angst vor einem Lebensabend zu nehmen, unbezahlbar ist.
http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/1382748/Altenpflege_Opa-wohnt-jetzt-in-Ungarn?from=suche.en intern.portal