Anzeige

Weltweite Zeitdiebe und Neidmacher

Hello all,
Seit Jahren hechle ich den jährlich neuen Möglichkeiten des WWW hoch motiviert, aber meist hoffnungslos hinterher. LinkIn, Skypen, Twittern, Facebook…Gemach, Freunde: Zitiert doch die FAZ vom 22.1.2013 eine Studie der Berliner Humboldt-Universität an 584 Facebook Verwendern, dass sich über ein Drittel der Nutzer nach der Facebook – Lektüre echt mies fühle. Warum? Weil Neid die (jugendlichen) Leser innerlich anfräße, wenn sie verfolgen, was da so die anderen Facebook Aktivisten angeblich alles an Tollem besitzen, unternehmen und treffen. Die beim Lesen verplemperte Zeit schmerze zusätzlich.
Dazu passt, dass das Marktforschungsinstitut „Happy Thinking People“ auf dem ESOMAR Kongress 2012 in Atlanta eine internationale Studie von Indien bis Frankreich reichend, unter Facebook Jüngern vorstellte, die von einer „Facebook- Fatigue“ (Ermüdung) berichten. Unter den Jüngeren aus fünf Ländern sei Facebook nicht mehr originell oder avantgardistisch genug. Auf den zweiten Blick biete Facebook zuviel letztlich unnütze Information; man habe zuwenig Kontrolle über das, was über einen selbst zu lesen sei; echte Freundschaften fühlten sich anders an, aber für Kontakte in der Realwelt bliebe unter Nutzung der verschiedenen Social Media zu wenig Zeit; Facebook, zusammen mit anderen Social Media, entwickle sich zunehmend zu einem lästigem Zeitdieb.
Nicht wirklich verwunderlich.
Durchschnittlich hat jeder Facebook- Nutzer in den USA pro Monat 7 Stunden und 45 Minuten allein mit diesem Medium verbracht – man bedenke, wie viel Sport und Flirts in diesen Zeitraum passen – ; laut Nielsen sank 2012 die Nutzungsdauer bereits um 30 Minuten im Vergleich zum vorherigen Halbjahr.
Facebook gehört mit Twitter zu den Social Media mit den jüngsten Nutzern; in den USA sind nur 8% über 55 Jahre bezw 2% über 65. Also, falls Sie auch noch nicht dabei sind: völlig normal, selbst im globalen Maßstab. Ah ja, die USA sind der größte Facebook Markt mit 167 Millionen Nutzern bezw. 54% Marktdurchdringung – Deutschland kommt immerhin auf Rang 10 mit 31% – hinter Brasilien (32%) und Mexiko (35%).
Und das riesige Internet – affine China? 0,04% Durchdringung – jawohl, richtig gelesen. Sind die Chinesen deshalb die glücklicheren, weil weniger zum Neid und Zeitverlust Verführten? Nun, sie haben ihr eigenes „Ren-Ren“ („von Mensch zu Mensch“) Medium….
Mein Tipp: Lasst uns das neueste, hippe „Whats App“ erstmal links liegen – und die Jungen damit Erfahrungen sammeln . Greifen wir bis dahin lieber öfters zur guten alten e-Mail oder sogar zum Dampftelefon, verabreden uns zum Cafe, Bier oder Wanderung mit einem Freund / Freundin aus Fleisch und Blut, mit Schalk in den Augen, einem warmen Händedruck oder sogar einem realen Bussi auf die Wange. Ohne jeden Neid und Zeitverlust.
In diesem Sinne
Ihr Global Oldie

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

weitere Beiträge

Die Rezepte unserer Omas

Skip to content