Künstler und andere kreative Menschen altern anders als welche, die eher ihren Gewohnheiten nachgehen und den Herausforderungend es täglichen Lebens mit einer zunehmenden Kraftanstrengung trotzen. Es gibt eben immer noch sehr anstregende Jobs, die nicht viel Raum für andere Aktivitäten lassen. Das darf man bei allem Jubel über die neue, fitte Seniorengeneration nie vergessen. Daher gibt es immer mehr Musiker, die auch im höheren Alter neue Songs publizieren oder wie die Rolling Stones so lange auf der Bühne stehen bis sie umfallen.
Jetzt hat David Bowie gezeigt, dass für ihn mit 66 Jahren eine neue Runde in der Karriere als Sänger beginnt. Mit einem neune Album hat er Fans und Kritiker überrasscht. Ich freue mich darüber. Denn sein Song „Heros“, die Titelmusik des Film „Kinder vom Bahnhof Zoo“ hat das Lebensgefühl eines Teils der Großstadtkids damals trefflich beschrieben. In seinem neuen Album beschäftigt er sich wieder mit Berlin, aber auch mit dem Altern.
Es ist toll, wenn Rocker das Thema aufgreifen und es voller Poesie und Leidenschaft interpretieren. Denn so wird vielleicht wirklich wahr, was schon seit Jahrzehnten gilt: Rock’n Roll never die.
Wenn die Helden auf der Bühne sichtbar gegen den Jugendkult ansingen, vielleicht verstärken sie die neue Sichtweise auf das Alter. Das würde ich mindestens ebenso revolutionär finden wie die Portestsongs aus ihrer Anfangszeit.
