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Ehrenamts-Studie: Rentnern fehlt es an Informationen

Jeder zweite Erwerbstätige in Deutschland über 50 hat vor, sich in seiner Rentenzeit ehrenamtlich zu engagieren. 45 Prozent der befragten Rentner sind sogar schon ehrenamtlich aktiv, wie eine neue Umfrage zeigt. Sie zeigt aber auch: Insbesondere Rentnern fehlt es an vielen Informationen.

Jeder zweite Erwerbstätige in Deutschland über 50 hat vor, sich in seiner Rentenzeit ehrenamtlich zu engagieren. 45 Prozent der befragten Rentner sind sogar schon ehrenamtlich aktiv, wie eine neue Umfrage zeigt. Sie zeigt aber auch: Insbesondere Rentnern fehlt es an vielen Informationen.

Vorbildlich: Seelsorgerin kümmert sich ehrenamtlich um Senioren im Heim. Foto: epd
Wie gestalte ich meine Lebenszeit nach dem Beruf? Welche Beschäftigung erfüllt mich und macht mich glücklich? Fragen, die sich viele angehende sowie tatsächliche Rentner in Deutschland stellen. Denn rein statistisch gesehen hat jeder Deutsche um die 50 noch etwa drei Jahrzehnte bei relativ guter Gesundheit und Schaffenskraft vor sich. Die vom Generali Zukunftsfonds in Auftrag gegebene forsa-Umfrage zeigt, dass auch das Ehrenamt eine wichtige Rolle bei der Planung einer neuen Lebensperspektive spielt. Insgesamt nahmen mehr als 1.000 Menschen an der Umfrage teil.
Bei der Gruppe der befragten Erwerbstätigen ab 50 Jahren freuen sich 75 Prozent darauf, mehr Zeit für ihre Hobbys aufwenden zu können, 65 Prozent möchten ihrer Familie mehr Zeit widmen, 61 Prozent wollen auf Reisen gehen und 60 Prozent mehr Zeit mit Freunden verbringen. 50 Prozent der Befragten ist es aber ebenso wichtig, sich nach ihrem aktiven Erwerbsleben ehrenamtlich zu engagieren. Darüber hinaus erklären sogar 40 Prozent, dass sie bereits ehrenamtlich aktiv sind, z.B. in einem Verein, einer Kirche oder in der Nachbarschaft. Allein zehn Prozent geben an, gar kein Interesse an einem Ehrenamt zu haben. Spontan wurden von den Befragten eine Reihe weiterer Aktivitäten genannt, die sie für den Ruhestand ins Auge fassen. Drei Prozent nehmen sich vor, mehr Sport zu treiben und auf ihre Gesundheit zu achten. Jeweils zwei Prozent wollen sich weiterbilden oder studieren, weiter nebenbei arbeiten bzw. am eigenen Haus oder im Garten tätig sein.
Auch unter den befragten Rentnern im Alter bis 70 Jahren sind weder Kreuzfahrtschiff noch Schaukelstuhl die beliebtesten Elemente der Lebensgestaltung: 65 Prozent der Befragten geben an, mehr Zeit mit ihrer Familie zu verbringen, 64 Prozent investieren mehr Zeit in ihre Hobbys, 60 Prozent mit Freunden und Bekannten, allein 33 Prozent nennen das Reisen als Freizeitbeschäftigung. 45 Prozent der Rentner erklären, ein Ehrenamt auszuüben oder schon einmal ehrenamtlich aktiv gewesen zu sein. Allein 20 Prozent geben an, sich nicht für ein Ehrenamt zu interessieren. Ein Beweis dafür, dass ein neues Altersbild auf dem Vormarsch ist? „Das Bild des greisen Rentners ist längst überholt“, so Loring Sittler, Leiter des Generali Zukunftsfonds. „Die ‚jungen Alten’ haben Lust, ihr Potenzial an Wissen und Kreativität auch nach dem Beruf in die Gesellschaft einzubringen.“ Auch von den Rentnern wurden spontan weitere Aktivitäten genannt, die sie nach dem Ende ihres aktiven Erwerbslebens betrieben haben bzw. betreiben. Fünf Prozent nennen sportliche Aktivitäten, vier Prozent arbeiten am eigenen Haus oder im Garten und zwei Prozent bilden sich weiter oder studieren.
Nach ihren Beweggründen für ihr ehrenamtliches Engagement gefragt, sind sich Erwerbstätige ab 50 Jahren und Rentner bis 70 Jahre einig: Das Ehrenamt bringt viele Vorteile. Die große Mehrheit beider Altersgruppen stimmte der Aussage zu, dass man mit einem Ehrenamt anderen helfen kann (85 Prozent/88 Prozent), etwas Sinnvolles tut (84 Prozent/89 Prozent) und andere Menschen und Gleichgesinnte trifft (78 Prozent/74 Prozent). Überraschende Unterschiede gibt es bei zwei Beweggründen: Deutlich mehr Rentner als Erwerbstätige bewerten beim Ehrenamt positiv, dass man mit neuen Themen beschäftigt ist (63 Prozent/72 Prozent) und eine regelmäßige Beschäftigung hat (28 Prozent/49 Prozent).
Diejenigen Rentner bis 70 Jahre, die nicht ehrenamtlich aktiv sind, geben fehlende Zeit (40 Prozent) sowie mangelnde Gesundheit (34 Prozent) als Gründe an. 21 Prozent haben sich mit dem Thema noch gar nicht beschäftigt, weitere 18 Prozent wissen nicht genau, wie sie sich engagieren könnten. Zum Vergleich: Lediglich neun Prozent der Erwerbstätigen ab 50 Jahren geben fehlende Informationen als Grund an, sich nicht zu engagieren. Hier ist die fehlende Zeit, die 84 Prozent angeben, der Hauptgrund. „Insbesondere Ältere Menschen über die Möglichkeiten des Ehrenamts zu informieren, ist ein wichtiges Ziel des Generali Zukunftsfonds. Wir setzen uns bundesweit dafür ein, dass sich mehr aus der Generation 50plus dafür entscheiden, ehrenamtlich aktiv zu sein. Wir dürfen den demografischen Wandel nicht nur als Bedrohung sehen, sondern auch als Chance. Denn ohne das Potenzial der Älteren werden wir die gesamtgesellschaftlichen Folgen nicht meistern können“, erklärt Sittler.

Eine Antwort

  1. Es ist aber nicht leicht im Ehrenamt, dass man anstrebt, auch Fuß zu fassen. Ich habe mich rechtzeitig vor meiner Pensionierung umgetan, welche Ttätigkeit mir Spaß machen würde. Ich liebe Tiere und Menschen. Also habe ich mich im Tierheim Erlangen bemüht-die Strukturen sind aber so eingefahren und die bisherigen Amstinhaber im Verein so aufeinander eingespielt, dass ich mir dort sehr schwer tue auch wirklich als Helfer anerkannt zu werden. Eine Betreuungstätigkeit einer viel jüngeren psychisch kranken Dame brachte mir zuerst viel Streß ein. Dann bemühte ich mich um eine Mitarbeit bei der Herbstzeitlose, einer Zeitung für Senioren. Die Redakteurin ging gar nicht auf mein Hilfsangebot ein. Nun, nach 10 Monaten gibt sie plötzlich ihre Tätigkeit auf und das Blatt soll eingestampft werden. Warum bitte klebte sie so an ihrem Posten und hatte mein Hilfsangebot nicht rechtzeiig angenommen??Ganz klar, keiner will Macht und Einfluß abgeben bevor er in der Kiste liegt und wittert in einer Neuen Konkurenz.

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