“Alt, arm, pflegebedürftig”
Selbstbestimmungs- und Teilhabechancen im benachteiligten Quartier
„Ick bin ’n Hemmschuh“, sagt eine alte Berlinerin in dem Band „Arm, alt, pflegebedürftig – Selbstbestimmungs- und Teilhabechancen im benachteiligten Quartier“. Doch heißt Pflegebedürftigkeit armer Menschen wirklich immer Abschied von einem selbstbestimmten Leben? Gerade sozial benachteiligte pflegebedürftige Ältere haben es schwer, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten. Doch von der Unterstützung anderer abhängig zu sein muss nicht mit dem Verlust von Selbstbestimmung einhergehen – so die zentrale These der Autor/inn/en dieses Buchs. Um echte Wahlmöglichkeiten zu haben, sind einerseits individuelle Ressourcen von Bedeutung: Geld, Informationen und hilfreiche Beziehungen. Andererseits brauchen professionelle und ehrenamtliche Helfer/innen personelle und finanzielle Kapazitäten und Wissen; auch müssen sie kooperieren können, um vorhandene Ressourcen effizient zu nutzen und die Alten bedarfsgerecht zu unterstützen. In ihrer Fallstudie über das Altbauquartier Berlin-Moabit, in dem besonders viele alte Menschen mit geringem Einkommen leben, untersuchen die Autor/inn/en, wie sozialräumliche und individuelle Ressourcen zusammenwirken und Selbstbestimmung fördern oder behindern. In dem Band kommen die Älteren selbst sowie Vertreter/innen von Pflege, Verwaltung, Stadtteil- und Seniorenarbeit zu Wort; er dokumentiert Lücken und Potenziale aktueller kommunaler Strukturen der Altenhilfe und -pflege und zeigt Handlungsbedarfe für die Zukunft auf.
Autor/innen:
Katrin Falk, Josefine Heusinger, Kerstin Kammerer, Meggi Khan-Zvorničanin, Susanne Kümpers, Michael Zander
Verlag
Berlin: edition sigma
ISBN 978-3-89404-254-7
149 Seiten, € 12,90