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"Großeltern stiften Zukunft"

Unter der Bezeichnung „Großeltern stiften Zukunft“ gibt es in Nürnberg einen Verein, der vor Kurzem für sein Lese-Lern-Projekt vom Bundesfamilienministerium im Rahmen der „Aktion zusammen wachsen“ zum Modellprojekt des Monats Februar ausgezeichnet worden ist (Näheres unter www.aktion-zusammen-wachsen.de). Dabei geht es um Bildungspatenschaften insbesondere für Grundschülerinnen und Grundschüler mit Migrationshintergrund. Bildung und Integration sollen durch ehrenamtliche Bildungspaten verbessert werden. Ein schönes und sicherlich auch sinnvolles Projekt, in dem sich mittlerweile etwa 30 Großeltern engagieren.
Neugierig geworden habe ich weitere Informationen zum Verein „Großeltern stiften Zukunft“ im Internet gesucht …. und war bei dem, was ich zur „Idee“ des Vereins gelesen habe, ziemlich irritiert. Da heißt es: “ Unter den Lebensansprüchen der Älteren leiden die nachwachsenden Generationen. Heißt es. Klar ist, Sozialkosten und leere öffentliche Kassen verschlechtern die Startchancen der Enkel-Generation – zum Beispiel bei Sozialisation und Bildung“. Und weil das so ist, sollen Großeltern mit Zuwendung, Sachkenntnis und Geld der Enkel-Generation helfen, gut ins Leben zu kommen.
Über das praktische und finanzielle Engagement von Großeltern für ihre Kinder und Enkelkinder ist schon eine Menge geforscht und geschrieben worden. Das Fazit war: Großeltern engagieren sich über alle Maßen, manche Familien werden durch ihre Großeltern regelrecht „über Wasser gehalten“. Fehlende öffentliche Leistungen und staatliche Verantwortung dafür können und sollen Großeltern nicht ersetzen. Ihr ehrenamtliches Engagement auch und gerade in Bildung und Schule kann nur zusätzich sein.
Ganz besonders ärgerlich finde ich den „Aufmacher“ des Vereins. Da wird ein Satz vorangestellt, den Verein vielleicht selbst so nicht meint, der aber doch unterstellt, dass nachwachsende Generationen unter den Ansprüchen der Älteren zu „leiden“ haben. Und weil man jetzt als Großmutter oder Großvater doch irgendwie ein schlechtes Gewissen haben muß, sollen sie sich an dem Projekt beteiligen. Damit werden wohl kaum viele (ältere) Ehrenamtliche gewonnen werden können?

2 Antworten

  1. Ich lese heute in FAMOS, dass man sich Sorgen macht, dass bei Abstimmungen und Wahlen von Kinderprojekten, diese Projekte zu kurz kommen, wegen Überalterung der Gesellschaft.
    Eine andere Statistik sagt, dass ein HOHER Prozentsatz von Eltern, keinen Kontakt zu den
    Grosseltern mehr hat, also auch die Enkelkinder nicht.
    FAGE? warum soll man als betroffene Großeltern sich für Kinderprojekte stark machen, wenn in der heutigen Zeit GROSSELTERN NICHT MEHR ZUR FAMILIE GEHÖREN
    Es wäre schön, wenn beim Begriff FAMILIE auch erwähnt würde, dass auch Großeltern zur Familie gehören und nicht nur dann, wenn Geld gebraucht wird.

  2. Bedenkt auch die extreme seelische Belastung, dass eigene Enkelkind 8 Jahre, ein paar Häuser weiter darf ich nicht sehen, und für fremde Kinder soll ich da sein. Dass tut sehr weh und deshalb scheue ich mich an Kinderprojekten teilzunehmen

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