Eine Freundin erzählte mir von ihrer Nachbarin. Sie lebt in einer schmucken Siedlung in Stuttgart. Lauter Häuser mit nicht mehr als drei Mietparteien. Man kennt sich. Nun ist die Dame, etwas älter als 80 Jahre, zu der Überzeugung gelangt, dass sie zu ihrer Tochter ziehen sollte. Die wohnt einige hundert Kilometer entfernt. Der Abschied von ihrem Zuhause fällt der alten Dame nach 50 Jahren, die sie dort in dem Vorort lebte, schwer.
Das Ausräumen der Wohnung ist bitter. Die Frage, ob sie noch Kontakt bekommt in der neuen Heimat, beschäftigt sie. Ob die Tochter sich wirklich um sie kümmern kann, wer weiß?
Da sich die Frau von vielen Dingen trennen musste beim Umzug, war es schwierig, ein Abschiedsgeschenk zu finden. Schließlich wollten die Nachbarn sie nicht so einfach ziehen lassen. Da hatte meine Freundin eine gute Idee, die ich gerne auf diesem Weg weitergeben möchte. Sie gestaltete ein Erinnerungsbuch mit Bildern und jeder Nachbarn, der sich daran beteiligen woillte, und das waren viele, schrieb eine persönliche Widmung, ein paar Zeilen über gemeinsame Erlebnisse, dort hinein.
Wenn der Umzugsstress sich gelegt hat, wird sich die Beschenkte sicher darüber freuen. Es ist eine Art Poesiealbum für Ältere.
