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Nachts im Museum

Letztens bin ich in die Kulturregion Ruhrgebiet gefahren und habe in Essen Station gemacht. Dort ist neben vielen anderen Sehenswürdigkeiten das Folkwang-Museum ein Besuch wert. Wegen ihres Neubaus und der Ausstellung mit Werken, die seit Jahrzehnten in aller Welt verstreut waren, ist das Haus am Freitag bis 24 Uhr geöffnet.
Das habe ich genutzt. Und wer ist außer mir noch durch die Gänge des architektonisch beeindruckenden Baus geschlendert? Vorwiegend Senioren. Ausgerechnet die Älteren treibt es nachts ins Museum. Selbst um 22 Uhr standen noch Gruppen am Eingang, die auf ihre Führung warteten. Geschätztes Durchschnittsalter 65 plus.
Und wo ist die Jugend? Einige haben ganz individuell die Ausstellungen angeschaut. Doch bevorzugen die Heranwachsenden offensichtlich nachts andere Lokalitäten, wo mehr Trubel herrscht.
Events wie die Blaue Nacht am kommenden Samstag in Nürnberg entsprechen da schon mehr dem Lebensgefühl der Jüngeren. Sie strömen dann durch die Innenstadt an Installationen, Musik und künstlerisch angestrahlten Gebäuden vorbei und nehmen das Kulturelle gleichsam im Vorübergehen mit.
Das Van Gogh Museum in Amsterdam hat einen Kompromiss gefunden, der bei allen Generationen gleichermaßen Anklang findet. Es veranstaltet regelmäßig abends Konzert in seinem Museum. Welche Musik würden Sie gerne in Ihrem Lieblingsmuseum hören?

2 Antworten

  1. Liebe Frau Nossek, schön, daß Sie im Ruhrgebiet waren. Wenn Sie es sich dort etwas mehr alters-gemischt wünschen, so empfehle ich Ihnen, einmal zur vielerprobten “Langen Nacht der Industriekultur” zu uns zu kommen. In diesem Jahr am 19. Juni. Die sogenannte “Extraschicht” bietet viel Schönes, Kreatives, Buntes aus Tanz, Theater, Musik und anderer Kultur für nahezu jedes Alter. Ich liebe diese Nacht, bin über 60, war in früheren Jahren aber auch fast immer dabei. Vielleicht sehen wir uns ja dort. Bis dahin:Glück auf! Margarete

  2. Das habe ich auch schon gehört, dass das Folkwang Museum so toll sein soll. Dass da zu nächtlicher Stunde viele Senioren am Start sind, wundert mich im Ruhrgebiet nicht: Die Leute sind doch wesentlich geselloger und unetrnehmungslustiger als hier in Franken, muss ich doch mal sagen. Und dieses Museum ist einer der vielen Gründe, den Pott mal wieder zu besuchen – neben Gasometer, Landschaftspark Duisburg-Nord, Zeche Zollverein und Villa Hügel. Vor allem aber sind es die Menschen, die soc herzlich-rau sind, dass man sie einfach mögen muss. Und außerdem noch furchtbar tolerant. Das ist das tolle am Ruhrgebiet, das doch viele Probleme hat und viele trostlose Ecken, aber seit Jahren hochgejubelt werden soll: Als Reisen-Metropole, als Kultur-Hotspot etc. Wie Gostenhof in Nürnberg, das freundlich formuliert das “Kreativ-Viertel” ist. Egal, Folkwang in Essen – Pflicht für mich! Und sehr gerne Nachts, auch als Nicht-Senior!

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