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Paraguay ein Rentnerparadies

Wenn man bei Twitter aktuell den Begriff Rentner in die Suchabfrage eingibt, dann erscheinen etliche Tweets mit dem Hinweis, Paraguay ist ein schöner Ort, um alt zu werden. Ich denke mir, es ist ganz schwierig, im Alter noch einmal von vorn anzufangen, zumal so weit weg.
Die Traditionen sind einem fremd, die Netzwerke sind nicht vorhanden. Man fühlt sich wahrscheinlich viel einsamer als in der gewohnten Umgebung. Eine Autorin unseres Magazins sechs+sechzig verbringt regelmäßig die Wintermonate in Tunesien. Sie hat sich dort über Jahre hinweg gut eingelebt und doch sagte sie diesmal, es sei nicht ganz so schön gewesen. Das Wetter war schlechter als in den Jahren zuvor und auch gesundheitlich gab es einige Beeinträchtigungen.
Manchmal ist es wichtig, auch die Landessprache zu beherrschen. Denn man muss sich ja in Apotheken oder beim Arzt verständigen können.
Ich denke, es ist also besser, einige Monate im Ausland zu verbringen als ganz dorthin umzusiedeln.
Ich würde mich über Erfahrungsberichte zu diesem Thema freuen.

4 Antworten

  1. 60+ und in Paraguay.
    Urlaub ja, alles andere ist sehr schwierig und sehr umständlich. Ohne Auto geht nichts. Auch die viel gelobten Sonnentage, sind sehr schwer zu ertragen.
    Es ist nicht so einfach!

  2. Ich lebe nun schon seit 15 Jahren in Thailand und habe es bis heute nicht bereut.
    Wir haben in Khon Kaen, Thailand, einen Stammtisch für deutsch sprechende Gäste und Expats. Es kommen jedes Jahr mehr ältere Menschen dazu, die dem “kalten” Deutschland den Rücken kehren.
    Ich würde aber auch hier sagen: Probieren geht über studieren. Also s.o. erst mal Urlaub machen und sich umsehen und nicht gleich ins kalte Wasser springen.
    Grüße aus Thailand Dr. Charly

  3. Ich war mal mit 22 in Florida in so einem Rentnerparadies zu Besuch. Ich fand das schrecklich, irreal, ein wenig gespenstisch. So möcht ich nicht leben. Und immer nur Sonne jeden Tag macht auch keinen Spaß, das ist wie jeden Tag Schokopudding. Ich war auch schon länger weg, ich reise gerne. Aber nach einiger Zeit -mal früher mal später- verliert die Welt um mich herum die Bedeutung, die sie hier hat. “Was mach ich hier eigentlich?” – die Frage ist der Beginn eines unbestimmten, sich steigernden Gefühls, “nach Hause” zu wollen. Der Wechsel zwischen Welten reizt mich- ich glaube, ich würde gerne mehr pendeln.

  4. Den Kommentar von “georg der andere” kann ich unterschreiben. Seit mehr als einem Jahrzehnt verbringe ich zwischen 4-5 Monate im Winter in dem schönen Land Tunesien. Doch danach kehre ich immer wieder sehr gerne zurück. An Anschluss fehlt es nicht. Immer mehr Europäer (Franzosen, Italiener, Engländer, Schweizer, Österreicher und Deutsche) wählen das Land nicht zuletzt wegen der noch um vieles günstigeren Lebenshaltungskosten und des warmen Klimas als ihren Altersruhesitz.
    Es gibt mehrere Deutsche Clubs, in denen vor allem Frauen organisiert sind. Genauso wie die Franzosen, z.B. Die Sprache ist kein Problem. Die Tunesier sind wahre Sprachgenies. Niemand geht dort verloren. Allerdings wird Naivität schnell ausgenützt, ob die von Frauen oder Männern. Man sollte schon etwas vorsichtig sein und sich zuvor mit den Gegebenheiten des Landes auseinandersetzen. Doch das gilt eigentlich für alle Länder.
    Immer dort zu leben kann ich mir nicht vorstellen, wie Schokopudding eben. Auch fehlt das Kulturelle, das sich in der Hauptstadt zentralisiert. Die Gespräche sind meist oberflächlicher. Dafür sind die Nachbarschaftshilfe und der freundliche Umgang miteinander, die Gastfreundschaft, eine sehr schöne und positive Erfahrung. Auch dass man praktisch den ganzen Tag in der Natur verbringen kann, die Weite des Himmels und des Meeres genießend.
    Der Wechsel ist reizvoll, hält wach und schützt vor einschläfernden Routine. In den Jahren habe ich meinen Horizont sicher erweitert und sehr viel dazu lernen dürfen, u.a. über mich selbst und meine Reaktion auf unterschiedliche und überraschende Gegebenheiten, die eine andere Kultur mit sich bringt.
    Der Nachteil ist die Tatsache, dass in meiner Welt nun immer eine Hälfte fehlt, die Sehnsucht nach der anderen bleibt. Bin ich in Tunesien, fehlen mir meine Freunde in D, und umgekehrt. Man ist nicht mehr ganz, sondern führt eine Art Emmigranten-Dasein. Kann natürlich auch positiv erlebt werden, eben in der Vorfreude auf ein Wiedersehen sowie wachsende Schätzung der echten Freunde, die einem trotz Abwesenheit durch Briefe, Internet und Telefonate, die Treue halten.

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