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Hallo, hier ist Ihre Verbraucherzentrale…

Gerissene Telefonabzocker probieren es neuerdings mit einem originellen Dreh: Um Vertrauen zu erwecken, stellen sie sich unter der Bezeichnung „Verbraucherzentrale“ vor. Dann bieten sie an, gegen Bezahlung etwas gegen unerwünschte Werbeanrufe zu unternehmen. So wird etwa versprochen, Name und Nummer auf eine Liste zu setzen, damit solche Anrufe künftig unterbleiben...

Wenn die Verbraucherzentrale einfach so anruft, ist Skepsis geboten. Foto: Getty Images
Wenn die Verbraucherzentrale einfach so anruft, ist Skepsis geboten. Foto: Getty Images
Gerissene Telefonabzocker probieren es neuerdings mit einem originellen Dreh: Um Vertrauen zu erwecken, stellen sie sich unter der Bezeichnung „Verbraucherzentrale“ vor. Dann bieten sie an, gegen Bezahlung etwas gegen unerwünschte Werbeanrufe zu unternehmen. So wird etwa versprochen, Name und Nummer auf eine Liste zu setzen, damit solche Anrufe künftig unterbleiben… Andere hoffen, unter dem Deckmantel „Verbraucherzentrale“, zu Gewinnspielen verleiten zu können. Oder die dubiosen Firmen bieten einen Hausbesuch an, um angeblich sämtliche Versicherungen zu überprüfen.
Auf den guten Ruf der jeweiligen Verbraucherzentralen in den Bundesländern setzen zwielichtige Unternehmen derzeit landauf, landab. Überall versuchen sie, Einträge in die angebliche Liste gegen unerwünschte Anrufe zu verkaufen oder für Gewinnspiele zu ködern. Gern fragen sie auch persönliche Daten ab, bisweilen sogar Kontonummern. Wer die Angaben macht, kann teure Überraschungen erleben: Die Abzocker tun so, als seien Verträge geschlossen worden und greifen auf Konten zu. Juristin Carolin Uhrig von der Verbraucherzentrale NRW stellt deshalb klar: „Die Verbraucherzentrale ruft weder einfach irgendwo an, um persönliche Daten zu erfragen, noch macht sie am Telefon irgendwelche Verkaufsangebote.“
In den Anrufen, bei denen der Name der Verbraucherzentrale missbraucht wird, sieht Uhrig einen weiteren Beleg dafür, dass die gesetzlichen Regelungen „bei weitem nicht ausreichen“. Zwar wird der wirtschaftlich motivierte Telefonterror seit August 2009 härter bestraft. Doch die sich bei den Verbraucherzentralen häufenden Beschwerden zeigen: „Es hat sich so gut wie nichts geändert“, kritisiert Uhrig. Um der Plage unerwünschter Anrufe beizukommen, fordern Verbraucherschützer deshalb weiterhin, dass der Gesetzgeber die Gültigkeit telefonisch geschlossener Verträge durchweg an eine schriftliche Bestätigung des Verbrauchers koppelt. Juristin Uhrig: „Erst dann wird die unseriöse Geschäftemacherei per Telefon aufhören.“
Stefan Brunn

3 Antworten

  1. “Mein Kiez”, die neue Seniorenzeitschrift für Berlin Friedrichshain, die vom Sozialverein Friedrichshain e.V. herausgegeben wird, würde diesen Artikel – Ihr Einverständnis vorausgesetzt – gerne übernehmen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Ralf Krause

  2. Guten Tag, Herr Krause,
    dagegen spricht aus unserer Sicht nichts, ein Link auf unsere Seite wäre schön.
    Mit freundlichen Grüßen:
    Stefan Brunn, Magazin66

  3. Sehr geehrter Herr Brunn,
    Vielen Dank für Ihr Einverständnis.
    “Mein Kiez” erscheint als Print-Ausgabe – aber wir verweisen natürlich gerne auf ihre Internetadresse.
    Mit freundlichen Grüßen
    Ralf Krause

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