Gemeinschaft mit Herz und Nadel
So wie Anita Leutwiler, die die ungewöhnliche Näh- und Schnittrunde 1990 mitgegründet hatte. Auch bei diesem Treffen sitzt die 85-Jährige mit mehr als 20 Frauen
So wie Anita Leutwiler, die die ungewöhnliche Näh- und Schnittrunde 1990 mitgegründet hatte. Auch bei diesem Treffen sitzt die 85-Jährige mit mehr als 20 Frauen
Die Jugend hat in den vergangenen Jahren ein Hobby wiederentdeckt, das lange als angestaubt und höchstens noch für Omas interessant galt. Die Einstellung zu Häkeln, Stricken und Sticken hat sich innerhalb von drei Generationen mehrmals grundlegend gewandelt. Heute bringt das textile Gestalten vor allem Großeltern und Enkel zusammen, während die mittlere Generation den traditionellen Wollmustern distanziert gegenübersteht.
Es war Liebe auf den ersten Stich. Schon als Kind, erzählt Anita Leutwiler, fand sie es nicht sonderlich spannend, ihre Puppen zu kämmen und ins Bettchen zu legen – sie nähte ihnen viel lieber ein Kleid nach dem anderen. Im Handarbeitsunterricht der Schule konnte sie die Freude am Nähen, Sticken und an der Vielfalt von Stoffen schon ein Stück weit professionalisieren, später ist aus dem Hobby so etwas wie Berufung geworden. Die heute 74-Jährige ist eine international anerkannte Textilkünstlerin.