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Das Handy als Geldbeutel

Bezahlen mit dem Smartphone

Es gibt mehrere Möglichkeiten, mit dem Smartphone etwas zu bezahlen. Die wohl interessantesten Anwendung der Zahlfunktion ist das Bezahlen mit dem Smartphone an der (Supermarkt-)Kasse. Die technischen Möglichkeiten dafür gibt es zwar schon lange, jedoch hatte sich in Deutschland viele Jahren kein Anbieter durchsetzen können. Mehrere Firmen versuchten mit eigenen Bezahl-Apps ihr Glück, die meisten waren kurz darauf auch schon wieder verschwunden. So blieb das Bezahlen mit dem Smartphone lange unübersichtlich und war eher etwas für Experten und Technik-Freaks. Doch dies hat sich vor einigen Jahren geändert, seit die Branchen-Riesen Google und Apple ihre Bezahl-Dienste auch in Deutschland flächendeckend eingeführt haben. Zwar gibt es weiterhin Apps und Wege kleinere deutsche Anbieter (oftmals Banken), die beiden internationalen Konzerne in Google und Apple können aber mit ihren Lösungen garantieren, dass diese auch im Ausland weltweit genutzt werden können.

So funktioniert es in der Praxis

Das Grundprinzip, um mit dem Handy an der Kasse zu bezahlen, ist eigentlich recht einfach: Zunächst muss das Smartphone mit einem sogenannten NFC-Chip ausgestattet sein. Bei neueren Handys der letzten 8 Jahre ist das in der Regel der Fall. Weiterhin benötigt man eine spezielle App, in der die Kontodaten verschlüsselt verwaltet werden. Zum Bezahlen muss dann nur noch das Handy ans Bezahl-Terminal der Kasse gehalten werden, die Kontodaten werden über den NFC-Chip vom Handy an die Kasse übermittelt und der Betrag wird hinterher von dem Konto abgebucht, das in der App hinterlegt ist. Das Bezahlen funktioniert also genauso wie mit der EC-Karte, nur dass die Daten jetzt nicht von der EC-Karte an die Kasse, sondern vom Handy an die Kasse übermittelt werden. Man braucht dafür keine Internetverbindung.

Für Android: Google Pay

Google PayWenn Sie ein Android-Smartphone besitzen, so können Sie die App Google Wallet verwenden. Sie ist kostenfrei im Play Store erhältlich. Vor kurzem wurde die Bezahl-App von Google noch „Google Pay“ genannt, sie wurde jedoch umbenannt und weiterentwickelt in das „Google Wallet“. Dadurch ist es bei Google etwas verwirrend: Die Technik zum Bezahlen heißt „Google Pay“. Die App heißt aber „Google Wallet“.

Innerhalb der App werden die Bezahldaten hinterlegt. Sie können entweder eine Debit- oder Kreditkarte, oder eine weitere Zahlungsmethode wie z.B. PayPal hinzufügen. Beim Bezahlen im Geschäft werden Ihre Karteninformationen nicht mit dem Händler geteilt, zudem schützt Google Pay Ihre Zahlungsinformationen durch mehrere Sicherheitsebenen. Neben dem Bezahlen im Geschäft kann Google Pay auch zum Bezahlen in Apps oder auf Websites verwendet werden. Google möchte mit allen deutschen Banken kooperieren, so dass mit der Zeit immer weitere Banken und Karten hinzukomme, die zu Google Pay hinzugefügt werden können. Derzeit (Stand: Mai 2024) ist das bereits mit fast allen deutschen Banken möglich.

Exkurs:

Die Zahlung am Smartphone ist zusätzlich durch die Bildschirmsperre Ihres Handys geschützt. Ein Dieb Ihres Smartphones kann also damit nicht bezahlen, weil der Bildschirm gesperrt ist. Er kann die App nicht öffnen und nicht an Ihre Daten. Die Sperre des Bildschirms ist der entscheidende Punkt in Sachen Handy-Sicherheit, nicht nur beim Bezahlen mit dem Smartphone. Bitte richten Sie unbedingt eine Sperre für Ihr Smartphone ein.

Den passenden Android-Film finden Sie hier.

 

Für iPhone: Apple Pay

Apple PayUm mit dem iPhone an der Kasse zu bezahlen, müssen Sie noch nicht einmal eine neue App installieren. Dies funktioniert mit der App namens Wallet, die auf Ihrem iPhone bereits vorinstalliert ist. Wallet bedeutet soviel wie Brieftasche. In der Wallet-App können Sie digitale Tickets, Fahrkarten und neuerdings auch Bankkarten hinterlegen. Das ist so einfach, dass man die Karte nur abscannen muss. (Die selben Funktionen bietet auch das oben erwähnte „Google Wallet“.) Dies funktioniert bislang mit den meisten Kreditkarten, es kommen regelmäßig neue Banken und neue Karten hinzu, die verwendet werden können.

Ist eine Karte erfolgreich hinterlegt, so kann das iPhone zum Bezahlen genutzt werden. Dafür muss das iPhone nur an das Kassenterminal gehalten werden, sofern die Kasse kontaktloses Zahlen anbietet, was heutzutage bereits in fast allen Supermärkten, Tankstellen etc. möglich ist. Man öffnet vorher die Wallet-App und entsperrt diese durch Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder PIN. Das Geld wird später vom Konto abgebucht, innerhalb der App können Sie alle Käufe nachverfolgen. Ihre Kartennummer wird laut Apple weder auf Ihrem Handy, noch auf den Servern von Apple gespeichert. Außerdem speichert Apple Pay keine Daten zu Ihrem Einkauf, die auf Sie zurückzuführen sind.

Exkurs:

Auch beim iPhone ist die Zahlung am Smartphone zusätzlich durch den Sperrbildschirm abgesichert. Nur, wer das iPhone entsperren kann, kann mit dem iPhone etwas bezahlen. Ein Dieb könnte also den Zahldienst nicht missbrauchen, wenn er das Handy nicht entsperren kann. Die Sperre des Bildschirms ist ein wesentlicher Punkt in Sachen Handy-Sicherheit, nicht nur beim Bezahlen mit dem Smartphone. Bitte richten Sie eine Sperre für Ihr Smartphone ein.

Den passenden iPhone-Film gibt es hier.

Wie sicher ist das?

CreditcardDie Frage nach der Sicherheit ist grundsätzlich die erste, die sich stellt, wenn man über das Bezahlen mit dem Smartphone spricht. Am besten vergleicht man das Zahlen mit dem Smartphone einfach mit dem Zahlen per EC-Karte, Kreditkarte oder Bargeld. Dass das Zahlen mit Bargeld am unsichersten ist, liegt auf der Hand. Wenn man einen 50-Euro-Schein verliert oder er gestohlen wird, so kann jeder mit diesem Schein sofort völlig anonym bezahlen. Auch das Geldabheben am Automaten stellt ein Sicherheitsrisiko dar.

Beim Bezahlen mit EC-Karte oder Kreditkarte wird in den meisten Fällen eine PIN-Nummer oder eine Unterschrift benötigt. Gerade die Unterschriften werden unter Zeitdruck an der Kasse nur selten wirklich kontrolliert, dies ist also wenig fälschungssicher. Ein Dieb kann die Unterschrift leicht fälschen. Zudem kann man mit vielen neuen Karten ebenfalls kontaktlos bezahlen, hier wird bei geringen Beträgen unter 20 Euro in der Regel weder PIN noch Unterschrift verlangt. Beim Verlust der Karte könnte ein Finder der Karte dies ausnutzen. Zudem steht die Karten- und Kontonummer für jeden lesbar auf der Karte.

Beim Bezahlen mit dem Smartphone ist die Kontonummer und die Kartennummer verschlüsselt und nicht sichtbar hinterlegt. Zudem ist jeder Bezahlvorgang durch die Handysperre (zum Beispiel Fingerabdruck oder Zahlencode) zusätzlich abgesichert. Das bedeutet: Selbst wenn Sie Ihr Handy verlieren, kann niemand dies ausnutzen und mit Ihren Geld bezahlen. Somit ist das Zahlen mit dem Smartphone sicherer als die anderen genannten Zahlmethoden. Eine Bildschirmsperre beim Handy ist in diesem Falle natürlich Pflicht.

Was viele Menschen zudem nicht wissen:

Beim Zahlen mit der Kreditkarte werden Informationen zu Ihrem Einkauf (inklusive Kartennummer) an verschiedene Stellen übermittelt, da die Abwicklung der Zahlung von verschiedenen Dienstleistern durchgeführt wird. Beim Zahlen mit dem Smartphone wird keine Nummer übermittelt, hier fließen sogar weniger Daten als beim Zahlen mit der Karte. (Quelle: Googlewatchblog.de)

Was kostet es?

Beide Dienste sind für den Nutzer kostenlos. Apple gibt an, keinerlei Daten der Nutzer zu speichern, verlangt dafür aber eine geringe Gebühr für jede Transaktion von den Banken. Google Pay hingegen ist kostenlos für Nutzer und auch für die Banken. Google sammelt dafür aber Nutzerdaten über getätigte Einkäufe. „Wir verwenden die Daten nur, um die Kundenzufriedenheit mit Google Pay zu unterstützen“, sagt Google (Quelle: Handelsblatt) Was genau dies bedeutet, bleibt bislang offen. Google gibt jedenfalls an, die Daten nicht für Werbezwecke zu verwenden.


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