Nicht selten berichten wir in unseren Rundbriefen über Apps. Grundsätzlich gibt es einerseits (vermeintlich) kostenfreie und andererseits kostenpflichtige Apps angesehen. Darüber haben wir einen ausführlichen Beitrag verfasst: Hier können Levato-Mitglieder den Beitrag im Archiv nachlesen.
In diesem Beitrag über Apps ging es unter anderem auch um sogenannte In-App-Käufe und diese möchten wir heute noch genauer vorstellen. Denn solche In-App-Käufe gibt es mittlerweile bei sehr vielen Apps. Es ist aktuell die bevorzugte Methode, mit der App-Anbieter Geld verdienen. Und immer wenn es ums Geld geht, sollte man sehr vorsichtig sein und gut aufpassen. Daher zeigen wir Ihnen heute auch, wie man In-App-Käufe eigentlich bezahlt und wie Sie versehentliche In-App-Käufe verhindern können.
Was sind eigentlich In-App-Käufe?
Der Begriff „In-App-Kauf“ bedeutet, dass man innerhalb einer (meistens) kostenfreien App bestimmte Funktionen hinzukaufen kann, aber nicht muss. Die App an sich ist also beim Installieren kostenfrei und kann bis zu einem gewissen Grad auch kostenfrei genutzt werden. Aber einige Funktionen in der App sind nur verfügbar, wenn man dafür innerhalb der App bezahlt, also einen Einkauf tätigt. Hierdurch wird die Zusatzfunktion freigeschaltet. Daher auch der nachvollziehbare und selbsterklärende Name: In-App-Kauf. Ob eine App solche In-App-Käufe anbietet, das sieht man übrigens bereits vor der Installation in den App-Details. Man wird hier also bereits “vorgewarnt”.
Was kann man innerhalb einer App kaufen?
Die Möglichkeiten, was man per In-App-Kauf erwerben kann, sind sehr vielfältig. Wir haben einige Beispiele für Sie herausgesucht:
1. Spiele
Spiele gehören zu den beliebtesten Apps überhaupt und sind vor allem bei Jugendlichen extrem beliebt. Innerhalb von Spielen gibt es nicht selten ein eigenes Währungssystem in Form von Goldmünzen, Edelsteinen oder ähnlichem, die im Spiel gesammelt werden. Diese Spielwährung kann dann (ausschließlich!) innerhalb des Spiels beispielsweise genutzt werden, um Ausrüstungsgegenstände für die Spielfigur zu bekommen oder um weitere Versuche zum Fortschreiten innerhalb des Spiels zu erhalten. In vielen Fällen kann diese Spielwährung auch mit echtem Geld gekauft werden, zum Beispiel 1000 virtuelle Goldmünzen kosten 3,99 Euro. Das passiert dann über In-App-Käufe.
2. Lektionen
Viele Apps zum Lernen arbeiten mit aufeinander aufbauenden Lektionen. Dabei ist es ein beliebtes Modell, dass weitere Lektionen nur über In-App-Käufe erhältlich sind. Bei einer App zum Sprachenlernen könnten zum Beispiel die ersten drei Lektionen zum Einstieg kostenfrei sein, alle weiteren Lektionen müssen aber gekauft werden. Auch hier handelt es sich um In-App-Käufe.
3. Funktionen
Viele Apps sind in der kostenfreien Version nur mit einem stark eingeschränkten Funktionsumfang ausgestattet. Man kann dann einige wenige Funktionen innerhalb der App nutzen, die weiteren Funktionen müssen aber hinzugekauft werden. Eine App zum Malen und Zeichnen bietet möglicherweise verschiedene Pinselformen und Effekte an. 5 Pinsel können kostenfrei genutzt werden, möchte man alle Pinsel und Effekte in der App benutzen, müssen diese per In-App-Kauf erworben werden.
4. Werbefreiheit
Ein sehr beliebtes Modell ist es auch, dass eine App in der kostenfreien Version sehr viel Werbung enthält und man sich per In-App-Kauf von der Werbung befreien kann.
Einmalig oder wiederkehrend?
Achtung: während normale App-Käufe (beim Installieren einer App) immer einmalig sind, können In-App-Käufe unter Umständen auch wiederkehrende Kosten bedeuten. So kann es in Einzelfällen sein, dass hinzu gebuchte Funktionen oder die erkaufte Werbefreiheit beispielsweise nur für ein Jahr gelten. Möchte man diese Funktionen in solch einem Fall im nächsten Jahr erneut nutzen, müsste verlängert und erneut bezahlt werden. Manchmal sind es sogar Abos, die sich von alleine verlängern, wenn man nicht rechtzeitig kündigt. Achtung: dabei genügt es nicht, einfach nur die App zu löschen! Lesen Sie sich daher vor einem In-App-Kauf die App-Details sehr genau durch. Diese finden Sie im Play Store bzw. App Store unter dem “Installieren”-Knopf.
Wie bezahlt man?
Wahrscheinlich fragen Sie sich, wie man denn einen In-App-Kauf eigentlich bezahlt. Alle Zahlungen erfolgen über die im Play Store (Android) bzw. App Store (iPhone) hinterlegte Zahlungsart. Die gute Nachricht: Ist keine Zahlungsart hinterlegt, so kann auch kein In-App-Kauf durchgeführt werden! Mögliche Zahlungsarten in den App-Stores sind: Aufgeladenes Guthaben, Kreditkarte, PayPal oder Zahlung über den Telefonanbieter. Sie bezahlen In-App-Käufe also auf die gleiche Weise, wie Sie auch kostenpflichtige Apps beim Installieren bezahlen. Details dazu finden Sie im bereits erwähnten Newsletter, der vor zwei Wochen erschien: Hier können Levato-Mitglieder den Beitrag im Archiv nachlesen.
In-App-Käufe verhindern
Viele Menschen haben Angst, durch versehentliche In-App-Käufe in die Kostenfalle zu tappen. Doch dies lässt sich recht gut verhindern. In den Einstellungen bei Android und bei iPhone können Sie zunächst festlegen, dass jeder Kauf im Play Store bzw. App Store durch die Eingabe des Passworts für das Google-Konto bzw. die Apple-ID freigegeben werden muss. Ein versehentliches Kaufen (durch ein zu voreiliges oder versehentliches Antippen) ist damit bereits so gut wie ausgeschlossen. Beim iPhone kann man zudem die Möglichkeit der In-App-Käufe komplett abschalten. Dieser Menüpunkt ist allerdings sehr versteckt. Öffnen Sie dafür die “Einstellungen” (Zahnrad-Symbol) und tippen Sie auf “Bildschirmzeit”. (Möglicherweise muss die Funktion “Bildschirmzeit” hier erst noch aktiviert werden). Tippen Sie danach auf “Beschränkungen” und dann auf “Käufe im iTunes & App Store”. Nun können Sie bei In-App-Käufe “nicht erlauben” einstellen. Auf der gleichen Seite können Sie bei “Passwort erforderlich” auch “immer erforderlich” einstellen.
Bei Android lassen sich die In-App-Käufe zwar nicht vollständig unterbinden, aber sie sind ebenfalls durch das Passwort des Google-Kontos geschützt. Öffnen Sie dafür die Play-Store-App. Tippen Sie anschließend rechts oben auf das Profilsymbol im bunten Kreis. Tippen Sie nun auf “Einstellungen” und dann auf “Authentifizierung”. Tippen Sie danach auf “Authentifizierung für Käufe erforderlich”, um die Option zu aktivieren. Wählen Sie hier “Für alle Käufe bei Google Play auf diesem Gerät”. Nun wird bei jedem In-App-Kauf die Abfrage des Passworts erfolgen. So sind Sie auch davor geschützt, dass Kinder oder Enkelkinder Käufe tätigen, während sie unbeaufsichtigt Ihr Smartphone benutzen. Bedenken Sie aber, dass die Einstellungen wirklich nur für dieses Gerät gelten. Haben Sie beispielsweise noch ein Tablet, auf dem das selbe Google-Konto verwendet wird, so müssen die Einstellungen hier ebenfalls vorgenommen werden.
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