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Am Automaten mit dem Smartphone bezahlen

Letze Woche haben wir in unserem Newsletter darüber gesprochen, wie man mit dem Smartphone einen Parkschein buchen und auch bezahlen kann. Der große Vorteil dabei: Wenn man eine der verschiedenen Apps fürs Handyparken benutzt, so entfällt der Gang zum Parkschein-Automaten, außerdem kann man die Parkzeit von unterwegs verlängern und es wird minutengenau abgerechnet. Das alles betrifft das Parken im Freien in städtischen Parkzonen.

Ganz anders funktioniert das Bezahlen eines Parkscheins im Parkhaus. Hier muss man immer bei der Einfahrt einen Parkschein ziehen oder wird per Nummernschild registriert, vor der Ausfahrt wird dann an einem Automaten bezahlt. Auch diese Zahlung kann mit dem Smartphone erfolgen, hierbei wird das Prinzip verwendet, das Sie vom Bezahlen mit dem Handy an der Supermarktkasse kennen. Wir wollen daher das kontaktlose Bezahlen mit dem Smartphone noch einmal genauer vorstellen.

So funktioniert es in der Praxis

Das Grundprinzip, um mit dem Handy an einer Kasse oder an einem Automaten wie dem Parkscheinautomaten zu bezahlen, ist recht einfach: Zunächst muss das Smartphone mit einem sogenannten NFC-Chip ausgestattet sein. Bei neueren Handys der letzten 5 Jahre ist das normalerweise der Fall. Weiterhin benötigt man eine besondere App, in der die Kontodaten verschlüsselt hinterlegt werden. Dafür gibt es bei Android-Handys und bei den iPhones von Apple jeweils eine ganz spezielle Bezahl-App, die zuvor eingerichtet werden muss. Zum Bezahlen muss dann nur noch das Handy an das Bezahl-Terminal (Foto rechts) gehalten werden, die Kontodaten werden über den NFC-Chip übermittelt und der Betrag wird hinterher von dem Konto abgebucht, das in der App hinterlegt ist. Das Bezahlen funktioniert also eigentlich genauso wie mit der EC-Karte oder Kreditkarte, nur dass die Kontodaten jetzt nicht von der Karte, sondern vom Smartphone an den Zahlungsempfänger übermittelt werden. Dafür muss der Automat, vor dem man steht oder das Geschäft, in dem man zahlen will, natürlich kontaktloses Zahlen anbieten, was heutzutage fast immerder Fall ist. Achtung: Oft gibt es neben dem alten Automaten, der nur Bargeldzahlung ermöglicht, noch einen weiteren neuen Automaten, der die Zahlung per Karte oder Smartphone erlaubt (siehe Foto rechts).

Android: Google Wallet und Google Pay

Google PayWenn Sie ein Android-Smartphone besitzen, so können Sie die App Google Wallet verwenden. Sie ist kostenfrei im Play Store erhältlich. Ob Kreditkarten, Bordkarten, Konzertkarten oder Kundenkarten, in der relativ neuen Google Wallet App können verschiedene digitale “Karten” aufbewahrt werden. Der spezielle Dienst zum Bezahlen wird Google Pay genannt, innerhalb der Wallet-App werden dafür die Bezahldaten hinterlegt. Sie können entweder eine Debit- oder Kreditkarte, oder eine andere Zahlungsmethode wie PayPal hinzufügen. Beim Bezahlen werden Ihre Kontodaten nicht an den Zahlungsempfänger weitergegeben, sodass Ihre Zahlungsinformationen geschützt bleiben. Neben dem Bezahlen am Automaten oder im Geschäft kann Google Pay übrigens auch zum Bezahlen in Apps oder auf Websites verwendet werden. Um an einem (Parkschein-)Automaten oder an der Kasse zu bezahlen, entsperrt man das Smartphone, öffnet die Wallet-App und hält das Smartphone für einige Sekunden an den Sensor für das kontaktlose Bezahlen. Solch einen Sensor gibt es heutzutage fast an allen Kassen und an vielen Automaten.

Die Zahlung am Smartphone ist durch die Sperre Ihres Handys geschützt. Die Sperre des Bildschirms ist ein wesentlicher Punkt in Sachen Handy-Sicherheit, nicht nur beim Bezahlen mit dem Smartphone. Das Bezahlen mit dem Smartphone ist damit sogar sicherer als das Zahlen mit Karte, mehr dazu weiter unten auf dieser Seite. Bei der Einrichtung einer Debit- oder Kreditkarte in der Wallet-App gibt es je nach Bank verschiedene Sicherheitsmechanismen, um zu überprüfen, ob die Karte auch wirklich Ihnen gehört.

iPhone: Wallet-App und Apple Pay

Apple PayUm mit dem iPhone bargeldlos zu bezahlen, müssen Sie noch nicht einmal eine neue App installieren. Dies funktioniert mit der App namens Wallet, die auf Ihrem iPhone bereits vorinstalliert ist. Wallet bedeutet soviel wie Brieftasche. In der Wallet-App können Sie digitale Tickets, Fahrkarten und auch Bankkarten hinterlegen. Das ist so einfach, dass man die Karte nur abscannen muss. Dies funktioniert bislang mit den meisten Kreditkarten, es kommen regelmäßig neue Banken und neue Karten hinzu, die verwendet werden können.

Ist eine Karte erfolgreich hinterlegt, so kann das iPhone zum Bezahlen genutzt werden. Dafür muss das iPhone entsperrt und die Wallet-App geöffnet werden. Diese ist zusätzlich noch einmal durch den PIN Ihres iPhones gesichert. Danach muss das iPhone an das Bezahlterminal gehalten werden, sofern kontaktloses Zahlen angeboten wird. Das iPhone überträgt in Sekundenschnelle verschlüsselt Ihre Kontodaten und das Geld wird später vom Konto abgebucht. Innerhalb der App können Sie alle Zahlungen nachverfolgen.

Auch beim iPhone ist die Zahlung am Smartphone also durch den Sperrbildschirm abgesichert. Ein Dieb kann den Zahldienst entsprechend nicht missbrauchen, weil er das Handy nicht entsperren kann. Bei der Einrichtung einer Kreditkarte in der Wallet-App gibt es je nach Bank verschiedene Sicherheitsmaßnahmen, um zu überprüfen, ob die Karte auch wirklich Ihnen gehört. Apple Pay speichert keine Daten zu Ihrer Zahlung, die auf Sie zurückzuführen sind.

Wie sicher ist das?

CreditcardDie Frage nach der Sicherheit ist grundsätzlich die erste, die sich stellt, wenn man über das Bezahlen mit dem Smartphone spricht. Am besten vergleicht man das Zahlen mit dem Smartphone einfach mit der EC-Karte, der Kreditkarte oder dem Bargeld. Dass das Zahlen mit Bargeld am unsichersten ist, liegt auf der Hand. Wenn man einen 50-Euro-Schein verliert oder er gestohlen wird, so kann jeder Finder mit diesem Schein sofort völlig anonym bezahlen. Auch das Geldabheben am Automaten stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Beim Bezahlen mit EC-Karte oder Kreditkarte wird in den meisten Fällen eine PIN-Nummer oder eine Unterschrift benötigt. Gerade die Unterschriften werden unter Zeitdruck an der Kasse nur selten kontrolliert, dies ist also wenig fälschungssicher. Ein Dieb kann die Unterschrift leicht fälschen. Zudem kann man mit vielen neuen Karten ebenfalls kontaktlos bezahlen, hier wird bei geringen Beträgen unter 20 Euro in der Regel weder PIN noch Unterschrift verlangt. Beim Verlust der Karte könnte ein Finder der Karte dies ausnutzen. Zudem steht die Karten- und Kontonummer für jeden lesbar auf der Karte. Beim Bezahlen mit dem Smartphone ist die Kontonummer und die Kartennummer verschlüsselt und nicht sichtbar hinterlegt. Zudem ist jeder Bezahlvorgang durch Ihre Handysperre (zum Beispiel Fingerabdruck oder Zahlencode) zusätzlich abgesichert. Das bedeutet: Selbst wenn Sie Ihr Handy verlieren, kann niemand dies ausnutzen und in Ihrem Namen bezahlen, weil der Finder/Dieb das Handy nicht entsperren kann. Somit ist das Zahlen mit dem Smartphone sicherer als die anderen genannten Zahlmethoden. Eine Bildschirmsperre beim Handy ist in diesem Falle natürlich Pflicht.

Was kostet es?

Beide Dienste, Apple Pay und Google Pay, sind für den Nutzer kostenlos. Apple gibt an, keinerlei Daten der Nutzer zu speichern, verlangt dafür aber eine geringe Gebühr für jede Transaktion von den Banken. Google Pay hingegen ist kostenlos für Nutzer und auch für die Banken, sammelt dafür aber Nutzerdaten über getätigte Einkäufe. „Wir verwenden die Daten nur, um die Kundenzufriedenheit mit Google Pay zu unterstützen“, sagt Google (Quelle: Handelsblatt) Was genau dies bedeutet, ist schwer zu sagen. Google gibt jedenfalls an, die Daten nicht für Werbezwecke zu verwenden.

Für weitere Möglichkeiten zum Bezahlen mit dem Smartphone lesen Sie auch: Bezahlen mit dem Smartphone – einfach erklärt


 

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