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Entzauberte Gerüchte: Das steckt dahinter
Rund um Computer, Internet und Smartphone gibt es eine Reihe von Gerüchten und Missverständnissen. Diese begegnen uns in unserer Arbeit beinahe täglich, immer wieder werden wir auf diese populären Mythen angesprochen. Daher möchten wir heute fünf der häufigsten Gerüchte vorstellen und darüber sprechen. Es geht dabei um die Sicherheit der Cloud, um Speicherplatzprobleme bei Handys, um langsame Computer, anonymes Surfen im Internet und um das Löschen von Apps. Es handelt sich dabei also um Dinge, die Jedem irgendwann einmal im Alltag begegnen werden.
Gerücht #1
„Apps füllen den Handyspeicher“
Früher oder später erhalten die meisten Smartphone-Nutzer die Meldung, dass der Handyspeicher (bald) voll sei. Manchmal geht dies soweit, dass man keine neuen Updates mehr herunterladen kann oder keine Fotos mehr gemacht werden können, weil auf dem Handy einfach kein Platz mehr ist. Häufig denkt man dann, die Ursache für die Speicherplatzprobleme seien zu viele installierte Apps. Das geistert auch gerne mal als Ratschlag von wohlmeinenden Bekannten durch die Runden. Es ist zwar theoeretisch möglich, alleinig durch das Installieren von Apps das Smartphone so zu füllen, dass es irgendwann komplett voll ist. Doch in 99% der Fälle liegt es nicht an den installierten Apps. Eine übliche App ist sehr klein und platzsparend, nur sehr wenige Apps sind groß und verbrauchen viel Speicherplatz. Das sind vor allem Spiele-Apps. Viel häufiger ist die Ursache bei den Fotos und Videos zu suchen! Denn Fotos und Videos werden fast täglich geschossen. Hinzu kommen die zahlreichen Fotos und Videos, die man zum Beispiel über WhatsApp geschickt bekommt. Denn auch diese werden im Handyspeicher automatisch abgelegt (in der Standardeinstellung). Somit verringert sich der freie Handyspeicher täglich, durch die Unmengen an Bildern und Filmchen. Vor allem die Filme verbrauchen sehr viel Speicherplatz. (Texte hingegen nicht!) Die Lösung: Löschen Sie von Zeit zu Zeit unnötige Fotos und vor allem Videos auf Ihrem Handy. Außerdem ist es möglich, Fotos in die Cloud auszulagern und somit große Mengen an Speicherplatz auf dem Handy freizugeben. Die beste Möglichkeit dafür ist die App Google Fotos.
“Zu viele installierte Programme machen den PC langsam”
Folgendes Gerücht hält sich seit Jahrzehnten: Wenn ich viele Programme installiert habe, dann wird mein Computer langsamer. Weil viele Menschen denken, dies sei wahr, löschen (deinstallieren) sie gerne all die Programme, die sie nicht kennen. Das wiederum hat oft zur Folge, dass Programme gelöscht werden, die zwar vom Namen her unbekannt sind und daher unwichtig erscheinen, die aber eine sehr wichtige Rolle im System spielen. Die Folge ist dann, dass einige Zeit später der Computer “plötzlich” nicht mehr richtig funktioniert und Fehlermeldungen erscheinen. Fakt ist aber: viele installierte Programme verlangsamen den Computer nicht. Erst wenn viele Programme gleichzeitig geöffnet werden oder wenn viele Programme im sogenannten Autostart sind (d.h. sie werden direkt mit dem Hochfahren des Computers im Hintergrund gestartet), erst dann wird der Computer langsamer. Löschen Sie aber bitte nicht einfach so Ihnen unbekannte Programme. Diese können wichtig für das Funktionieren des Computers sein! Sinnvoller ist es, den Autostart zu kontrollieren. Dort sind alle Programme gelistet, die automatisch mit dem Computer gestartet werden. Wenn hier zu viele oder unwichtige Programme in der Liste stehen, dann dauert der Computerstart unnötig lange und der Computer wird durch die vielen im Hintergrund laufenden Programme tatsächlich ausgebremst. Man kann in der Liste des Autostarts problemlos einzelne Punkte abschalten. Das Programm wird dadurch nicht gelöscht. Einige Programme sollten hier jedoch stehen bleiben, zum Beispiel der Virenscanner.
Programme, die man nicht im Autostart braucht: Itunes, Skype, Google Chrome (Updater), Note, Microsoft Office, Ask, Bing, Adobe (alles von Adobe), Firefox, Apple Software Updater
Gerücht #3:
“Privater Modus beim Browser schützt mich”
Jeder Browser hat einen sogenannten “Privaten Modus”, er wird auch manchmal “Inkognito Modus” genannt. Wenn man diesen aktiviert, ist man “privat” unterwegs. Oftmals wird dieses “privat” aber falsch verstanden. Privat bedeutet nicht, dass man nun im Internet komplett anonym unterwegs sei und man keine Spuren im Internet hinterlassen würde, dass also niemand mehr nachverfolgen könne, auf welchen Seiten man war und was man dort gemacht hat. Das ist nicht der Fall! “Privat” bezieht sich hierbei nicht auf das Internet, sondern auf den Computer, an dem man gerade sitzt. Wenn der private Modus im Browser aktiviert ist, hinterlässt man keine Spuren auf eben diesem Computer. Das bedeutet, es werden zum Beispiel nicht die besuchten Seiten gespeichert. Spuren im Internet hinterlässt man allerdings weiterhin. So weiß unser Internetanbieter zum Beispiel trotzdem, welche Seiten wir besucht haben. Durch den privaten Modus wird verhindert, dass Menschen, die den gleichen Computer nach mir nutzen, Einsicht in die Spuren haben, die ich normalerweise auf dem Computer hinterlassen hätte. Der private Modus des Browsers ist also vielmehr ein Schutz direkt vor Ort, am Computer selbst, gegen andere Personen, die ebenfalls diesen Computer nutzen. Ganz typische Beispiele sind Computer, die von der ganzen Familie genutzt werden, öffentliche Computer in einer Bibliothek, einer Hotel-Lobby oder einem Internetcafé.
Die Cloud ist vergleichbar mit einer Festplatte im Internet, die nur mir gehört. Wenn Sie einen Cloud-Dienst nutzen, dann bekommen Sie Ihre eigene Internetfestplatte, auf die auch nur Sie zugreifen können. Abgesichert ist „Ihre Cloud“ mit einem Passwort, das Sie sich selbst ausdenken. Es ist Ihr Anmeldepasswort für den Cloud-Anbieter. Verschiedene Anbieter sind zum Beispiel die Dropbox, Google Drive, OneDrive (von Microsoft) oder die iCloud (von Apple). Bei jedem dieser Dienste haben Sie eigene Anmeldedaten, um auf die Cloud zugreifen zu können. Das Passwort dafür denken Sie sich selbst aus. Und so sicher wie dieses Passwort ist, so sicher ist auch die Cloud. Wenn Sie ein sehr schwaches und einfach zu erratendes Passwort verwenden, dann ist das Risiko recht hoch, dass jemand Ihr Passwort knacken könnte und Ihre Daten in der Cloud einsehen kann. Wenn Sie aber ein sehr sicheres Passwort verwenden (mindestens 12 Zeichen, bestehend aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen, zufällig zusammengesetzt), dann wird niemand anderes auf Ihre Daten zugreifen können.
Übrigens: E-Mails basieren schon seit Jahren auf dem Prinzip der Cloud, denn sie sind auf einem Mailserver gespeichert. Dieser Mailserver ist die oben erwähne Internetfestplatte. Nur, dass man damals noch nicht das Wort „Cloud“ erfunden hatte.
Gerücht #5
„App löschen reicht aus“
In gewisser Hinsicht ist dies richtig: Apps, die Sie nicht mehr benötigen, werden gelöscht bzw. deinstalliert. Überlegen Sie aber auf jeden Fall vor dem Löschen, ob für die App eine Registrierung nötig war. Denn sobald man sich irgendwo registriert, wird ein Benutzerkonto angelegt. Und dieses Benutzerkonto wird durch das Löschen der App nicht entfernt. Dadurch entstehen oft große Missverständnisse. Ein typisches Beispiel ist WhatsApp. Schon oft erreichten uns Anfragen von Menschen, die WhatsApp löschten, in dem Glauben, sie seien dadurch in WhatsApp nicht mehr auffindbar. Doch das ist nicht der Fall. Löscht man lediglich die App, so ist man trotzdem nach wie vor bei WhatsApp über die Telefonnummer registriert. Das bedeutet, andere Personen können uns nach wie vor in WhatsApp sehen und anschreiben. Und diese Personen wundern sich dann, warum man nie antwortet. Wenn Sie WhatsApp wirklich vollständig verlassen möchten, so müssen Sie vor dem Löschen zunächst Ihr Konto deaktivieren. Dies funktioniert über die Einstellungen. Das gilt für alle Apps, für die eine Anmeldung nötig ist.
In einer Zusammenarbeit zwischen diesem Magazin und Levato verfassen Andreas Dautermann und Kristoffer Braun regelmäßig Beiträge für diesen Blog. Ihre Themen: Computer, Internet und Smartphone. Auf www.levato.de helfen sie älteren Menschen beim Umgang mit neuen Medien und Technologien. Dafür wurden sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Weitere Hilfestellungen zu Computer, Internet und Smartphone gibt es auf www.levato.de.
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