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Das war schick: der Kir Royal

Foto: fr.wikipedia.org

Wenn die Sprache auf »Kir Royal« kommt, dann folgt beinahe zwangsläufig die Nachfrage: »Serie oder Getränk?« Der Mode-Cocktail aus den 80-er Jahren und die Kultserie von Helmut Dietl über den Münchner Klatschreporter Baby Schimmerlos sind untrennbar miteinander verknüpft. Meist folgt auch noch das Lieblingszitat aus der Serie: »Ich scheiß dich zu mit meinem Geld…«

Die Münchner Schickeria schien damals eine erstrebenswerte Gesellschaft zu sein. Vermutlich haben sich deshalb viele Menschen eine Flasche Cassis nach Hause geholt, in der Hoffnung, dass sie damit auch ein Hauch von Bussi-Bussi-Gesellschaft umweht.

Der Crème de Cassis bildet die Grundlage für den Kir Royal. Dieser Likör aus schwarzen Johannisbeeren stammt aus dem französischen Burgund, genauer gesagt aus der Region um Dijon. Er wird etwa im Verhältnis 1:10 mit Champagner gemischt, und wenn zuerst der Likör in die Sektflöte eingeschenkt und dann vorsichtig mit Sekt aufgefüllt wird, ergibt sich ein hübscher Farbverlauf des leuchtend roten Cocktails. Im Burgund wird als Apéritif der Crème de Cassis mit Weißwein serviert, meist einem trockenen Aligoté, und heißt dann einfach »Kir«.

Seinen Namen verdankt das Mixgetränk dem 1968 verstorbenen Politiker Felix Kir, der zeitweise auch Bürgermeister von Dijon war. Er führte den »Cassis Blanc« (also Likör plus Weißwein) als offizielles Getränk bei Rathausempfängen ein und wollte angeblich auf diese Weise Werbung für die Johannisbeere machen. 

Weder der Kir noch der Kir Royal spielen hierzulande heute noch eine bedeutende Rolle. Der etwas zu süße Cocktail ist längst abgelöst worden durch den raffinierteren »Hugo« oder den »Sprizz«. Aber die besprechen wir in unserer Rubrik »Das war schick« frühestens im Jahr 2045.

Georg Klietz

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