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Mehr Menschlichkeit in der Pflege gefordert

Mit einem Plädoyer für mehr Menschlichkeit in der Pflege statt Paragrafenreiterei eröffnete Barbara Stamm den Reigen der prominenten Gäste auf der sechs+sechzig Bühne. Sie sorgte damit für einen gelungenen Auftakt zum Thementag Generationen Dialog auf der inviva 2020 in der Nürnberger Messe. Die temperamentvolle Fränkin zeigt im Gespräch mit Moderatorin Gabi Penzkofer–Röhrl, dass sie die Probleme der älteren Generation kennt. „Ihr habt Glück, dass nicht 25 Jahre jünger bin, sonst würde ich den Laden aufmischen“, ruft sie ihren Parteifeunden von der CSU zu und bringt damit etwas Aschermittwochs-Flair in die Messehalle. „Es ist 5 nach 12 , wenn ich sehe, was in unserer Gesellschaft los ist“, erklärt die prominente Rednerin. Doch auch ohne politisches Mandat hat die frühere Landtagspräsidentin noch viel Überzeugungskraft.

Angesprochen auf den Einzug von digitalen Technik in Medizin und Pflege hat Stamm einen eindeutigen Standpunkt: „Wir brauchen Nahrung für die Seele“. Daher plädiert sie für die Diskussion über Werte. Was sei uns als Menschen wichtig und welche Grenzen sollten wir nicht überschreiten? Für die Politkerin ist klar, man könne viel machen. Der Pflegeroboter ist in der Lage, abends Geschichten zum Einschlafen vorzulesen, Medikamente zu verabreichen und andere  Dienste zu erfüllen. „Aber eine warme Hand, die mich hält, wenn ich pflegebedürftig im Bett liege, ersetzt er nicht“. Gerade in der Palliativmedizin und bei der Hospizarbeit  komme diese Diskussion zu kurz. „Wir können uns glücklich schätzen, was im Gesundheitsbereich möglich ist, aber man dürfe die sprechende Medizin nicht vernachlässigen“, betont sie. Dazu gehöre auch, nicht stur nach Paragrafen die Dienste auszurichten, sondern nach der Würde der Menschen.

Seit längerem tritt Stamm auch dafür ein, „Orte zu schaffen, an denen man sich begegnet, die Generationen ins Gespräch kommen“. Denn immer mehr Menschen haben nicht mehr das Glück, mit Enkeln zu leben.  Sie nennt hier als Beispiel Mehrgenerationenhäuser und Begegnungzentren, in denen Jung und Alt sich treffen und in Kontakt kommen.

Die Messe inviva 2020 findet vom 26.2.2020 bis zum 1.3.2020 im Nürnberger Messezentrum statt. Hier geht es zur Programmübersicht und Infos für den Besuch.

Foto: Petra Nossek-Bock

 

 

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