
Mich überzeugt eine kultursoziologische Analyse. Die besagt, dass nur gesellschaftliche Randgruppen wie Narren, Betrunkene, Irre, Arme, Schausteller, Naive und Kinder sich in der Öffentlichkeit heiter zeigen durften. Frau und Mann von Format zeigte Haltung und emotionale Contenance. Man ließ sich seriös und verantwortungsbewusst inszenieren. Das änderte sich allmählich mit dem Aufkommen von handlichen Kleinbildkameras und belichtungsschnellen Rollfilmen. Von da an fotografierten die Laien selbst und die Profis entwickelten die Bilder. Mit preiswerten und bedienungsfreundlichen Kameras konnte zunehmend jedermann alles, vor allem privat Bedeutsames knipsen, und das spontan. Nicht mehr die Botschaft von Seriosität, sondern die Erinnerung an Lebensglück und Erlebnisse rückten in den Vordergrund. Diese kann man mit einem spontanen Lächeln, V- Zeichen mit den Fingern oder Freudensprung bildlich feiern. Insofern sind mir die modernen Zeiten dann doch die sympathischeren. Bitte weiter lächeln.
Ihr Global Oldie




