Oh ja, auch unsere Kinder haben uns mit den berühmten „Warum-Fragen“ Löcher in den Bauch gefragt und uns manchmal auch ganz schön zugesetzt, wenn wir die Fragen nicht gleich beantworten konnten. Beholfen haben wir uns mit Lexikon und Atlas und manchmal die Antwort auf morgen verschoben. Und wenn uns die Erklärung einfach nicht einfallen wollte, haben wir schon mal gesagt: „Frag nicht soviel“ oder „dafür bist du noch zu klein“ …
Heute als Großeltern haben wir es noch viel schwerer, Wissensfragen unserer Enkelkinder zu beantworten ….. wenn wir überhaupt noch gefragt werden? Sie sind gerade eingeschult worden und können nicht einmal richtig lesen und wissen doch schon so viel mehr. Wie kommt das?
Eine Erklärung könnte sein, dass statt phantasievoller Geschichten immer mehr sog. Wissensbücher verschenkt werden. Die gibt es in Riesenmengen zu allen Themen differenziert nach Altersgruppen der Kinder. „Was ist Was“, „Allgemeinbildung für Kinder“, „Das musst du wissen“, „Wie die Welt funktioniert“, „Kinder Uni“ in mehreren Bänden, „Forscher erklären die Rätsel der Welt“,“Hat der Weltraum Türen?“ usw. usw.
Aber damit nicht genug. Um praktisch angeeignetes Wissen handelt es sich bei den „Experimentierkästen“. Auch die gibt es in ungeheurer Themenvielfalt zu Natur und Technik, sogar Kristalle kann man selbst züchten oder in der Badewanne experimentieren.
„Kinder fragen, Nobelpreisträger antworten“ …. da sehen wir Großeltern doch wirklich „alt“ aus? Oder doch nicht? Schließlich können wir heutzutage jeder Frage im Internet nachgehen und Antworten finden…. das ist schon mal besser als früher? Aber auch nicht wirklich, denn unsere Enkelkinder sind im Internet häufig viel schneller im Auffinden der Antwort als wir. Am besten, wir „lernen“ mit oder ist es des Guten mal wieder zu viel?
2 Antworten
Mein Ansatz – der den Langzeittest noch ueberstehen muss – sieht so aus: ein Erlebnis und eine Story daraus machen.
1. Gemeinsam mit den Enkeln nach Informationen und Erklaerungen suchen und moeglicherweise experimentieren; gegebenfalls auf Widersprueche oder abweichende Darstellung hinweisen und diese erlauetern. ( Mein Grossvater liess mich Pfennigstuecke von der Dampfwalze, der Tram und dem Vorortszug platt fahren, um zu sehen, was Gewicht und Gewichtsverteilung bewirken – alles streng verbotener Humbug; womit der Opa bei mir zusaetzlich punktete und ich mich noch heute daran bestens erinnern kann).
2. Die gefundenen Fakten und Sichtweisen in eine persoenliche Beziehung zum Kind stellen: Was kann das fuer dich bedeuten? Am besten in eine kleine Geschichte verpackt, mit deren Protagonisten sich das Kind identifizieren kann. Im Stil von „… Es war einmal“ oder “ …gar nicht so weit weg von hier…“
Beim spontanen Geschichtenkonstruieren mit individuellem Zuschnitt will ich meine Kernkompetenz gegenueber all den paedagogisch besonders wertvollen Produkten behaupten.
nachdem ich jetzt eine notfall-oma bin, mit einem ganz grauen kopf, also alt, bin ich stolz auf meine ausrede
weißt du, in meinem alter muss ich das alles nicht mehr wissen, aber wenn es für dich wichtig ist, versuche ich mich schlau zu machen und dann reden wir darüber.. meistens genügt die antwort, denn lachen und spielen ist doch viel wichtiger.