Das kommt schon mal vor, dass mein Mann von seinem Großvater Eugen erzählt. Die Erinnerungen an die Zeit um 1945, an die Nachkriegszeit, an beengte Wohnverhältnisse und einen stets liebevollen Großvater hält ein mit Blumen bemalter Eimer wach, der in unserer Küche steht. Von meiner Großmutter Henriette gibt es ein Foto in der „Ahnengalerie“ und viele Geschichten aus meiner Kindheit. Schließlich musste ich auf meine Oma aufpassen, die sich nach ihrer Flucht aus Ostpreußen in Berlin ganz und gar nicht zurecht fand.
Jetzt hat der Zeitgut Verlag Berlin nach dem ersten Band „Damals bei Oma und Opa“ einen zweiten Band mit dem Titel „Geborgen bei Oma und Opa“ herausgegeben, in dem sich Zeitzeugen in vielen, auch teilweise bebilderten Beiträgen an ihre Großeltern erinnern. Einige Geschichten sind zum kostenfreien Download freigegeben (www.zeitgut.de). Manche Geschichten reichen weit in das vergangene Jahrhundert und sind gleichzeitig auch ein Spiegel der jeweiligen Zeit und der Lebensgewohnheiten von einst. Viele eignen sich zum Lesen gemeinsam mit den Enkelkindern als „Ausflug“ in die Kindheit der Großeltern und deren Großeltern.
Selbstverständlich hat sich bis heute seit „damals“ viel, vielleicht sogar alles verändert. Aber sind wir auch „andere“ Großeltern geworden und sehen uns unsere Enkel heute auch „anders“ als „damals“ ? Wohl eher nicht, wenn es um Kindertage bei Oma und Opa und die emotionalen Beziehungen zwischen Großeltern und Enkelkindern geht. Im Pressetext des Zeitgut Verlags zur Veröffentlichung des zweiten Bandes heißt es: Großeltern sind für ihre Enkel wichtige Bezugspersonen, sie geben ihren Enkeln Geborgenheit und sie haben mehr Geduld als ihre Eltern, oft stehen die Großeltern im Mittelpunkt der Kindheitserinnerungen. Wenn die familiären Beziehungen „stimmen“, ist zumindest das heute wie damals.
2 Antworten
danke, von meinem Opa Eugen stammt der Satz: „So lange Menschen von Dir sprechen, so lange lebst Du noch“ – Du hast ihn wieder zum Leben erweckt!
Ich halte viel davon, sich über Generationen zu erinnern und deshalb habe ich auch unsere Kinder aufgefordert, auf keinen Fall den wundervollen alten, bunt bemalten, Emaileimer, in dem wir heute die Plastiktüten aufheben, zu entsorgen, wenn wir mal abgetreten sind.
oft stehen die Großeltern im Mittelpunkt der Kindheitserinnerungen. Wenn die familiären Beziehungen „stimmen“, ist zumindest das heute wie damals.
eltern wissen leider nicht, oder nehmen es gedankenlos in kauf, was sie durch großeltern-entzug bei ihren kindern anrichten. verstehen und bedauern???? werden sie es dann, wenn sie selber in der situation sind.
jede generation hat ihre eigenheiten die jungen wie die alten, aber leider ist das wörtchen toleranz inzwischen ein fremdwort geworden.