Seitdem in meinem Bekanntenkreis mehrere an RSI leiden und sich quasi virtuell verabschieden mussten (die Einschläge kommen näher!) bin ich vorsichtig, was das Klicken angeht. Da heißt es, den zahlreichen Verlockungen standzuhalten. Die ultimativen Tipps, wie ich mein Leben wieder in den Griff bekomme, habe ich links liegen gelassen (wie soll man was im Griff haben, wenn der Klickfinger nicht mehr mitmacht). Die Internetseite mit den »10 peinlichsten Eigentoren« habe ich mir, obwohl großer Freund der Schadenfreude, ebenfalls geschenkt. Inzwischen überlege ich mir dreimal, bevor ich klicke. Ach was: zehnmal.
Allerdings sollten Sie vor lauter Überlegen nicht vergessen, richtig hinzuschauen. Neulich weckte beispielsweise die Überschrift »Klage über Deppenmangel« mein verschärftes Interesse. Gerade im Alter werden schließlich die Gleichgesinnten, die Brüder und Schwestern im Geiste, immer rarer. Deswegen erschien es mir durchaus vorstellbar, dass Wirtschaft, Politik und Medienmacher jene Deppen vermissen, die jeden Scheiß mitmachen oder käuflich erwerben. Wenn alle alles besser wissen und immer kritisch aufheulen, dann regiert es sich schwerer, dann sind Produkte schlechter an den Mann zu bringen.Doch nach Klicken auf den Artikel wurde ich schwer enttäuscht. Da ging es um Hotels und Messen. Erst war ich stinksauer.
Doch dann musste ich mir leider eingestehen: Es war ein Freud‘scher Verleser. In Wirklichkeit stand da nämlich: Bettenmangel.
Merken Sie sich also: Erst genau lesen, dann zehnmal überlegen und schlussendlich am besten nicht klicken. So schlagen Sie der Sekretärinnenkrankheit mit Sicherheit ein Schnippchen.
Peter Viebig
2 Antworten
lieber peter viebig, ich amüsiere mich jedesmal über deine humorvollen beiträge, danke, weiter so
Witzig zu lesen ist es, das stimmt. 🙂 Mausarm und RSI sind allerdings gar nicht so “ohne”, wie ich leider selbst spüren musste und spüre.