Anzeige

SmartWatches als Hausnotrufsystem

Der klassische Hausnotruf ist auf das eigene Zuhause beschränkt und stigmatisiert mit dem am Gürtel getragenen Funkfinger den Träger als hilfsbedürftige Person. Seniorenmobiltelefone werden von ihren Besitzern oft zu Hause gelassen, wenn sie nur eben schnell einkaufen gehen. Bei der SmartWatch ist das anders - als Hausnotrufsystem haben sie erstmals Foscher aus Nürnberg ausgestattet.
Nun aber dalli - die Uhr hat jetzt das Sagen.
Nun aber dalli – die Uhr hat jetzt das Sagen.

Der klassische Hausnotruf ist auf das eigene Zuhause beschränkt und stigmatisiert mit dem am Gürtel getragenen Funkfinger den Träger als hilfsbedürftige Person. Seniorenmobiltelefone werden von ihren Besitzern oft zu Hause gelassen, wenn sie nur eben schnell einkaufen gehen. Bei der SmartWatch ist das anders – als Hausnotrufsystem haben sie erstmals Foscher aus Nürnberg ausgestattet.

Viele Menschen hegen den Wunsch, im Alter so selbstständig und unabhängig wie möglich zu bleiben. Mit Hausnotrufsystemen gibt man insbesondere den alleine Lebenden die Sicherheit, im Notfall schnelle Hilfe zu erhalten. Gemeinsam mit der Dr.-Ing. Rainer Lutze Consulting aus Langenzenn hat Prof. Dr. Klemens Waldhör, Professor für Wirtschaftsinformatik an der FOM Hochschule in Nürnberg, nun einen Hausnotrufprototypen basierend auf der SmartWatch Samsung Gear S entwickelt.

Der entscheidende Vorteil der SmartWatch als Endgerät eines Hausnotrufsystems sei, dass der Hilferuf sowohl innerhalb als auch außerhalb des Haushalts jederzeit manuell oder automatisch abgegeben werden könne. Sogar während des Duschens könne die SmartWatch getragen werden – sie sei kurzfristig wasserdicht.

Die Uhr dient aber nicht nur zur Alarmierung im Notfall, betont Prof. Dr. Waldhör: Individuell konfigurierbar können verschiedene Informationen abgerufen werden – von Datum und Uhrzeit bis hin zum Geburtstag der Enkelkinder. Insbesondere bei beginnender Demenz könne die SmartWatch wichtige Hilfestellungen im Alltag geben. Mittels eingebauter Sensoren erkennt das Gerät kritische Situationen wie Stürze, das Verlassen eines vereinbarten Aufenthaltsbereichs oder gar die verminderte Aufnahme von Flüssigkeit: Robert Baldauf, ein Student von Prof. Dr. Waldhör, entwickelte im Rahmen seiner Bachelorarbeit eine neuartige App basierend auf Methoden des Data Mining, mit der die Uhr Trinkbewegungen erkennt. Im nächsten Prototypen soll der Träger bei verminderter Flüssigkeitszufuhr gewarnt und zum Trinken auffordert werden.

„Die SmartWatch fördert die persönliche Unabhängigkeit und wird deshalb als Alltagshilfe vollumfänglich akzeptiert werden“, sind sich Prof. Dr. Waldhör und Dr.-Ing. Lutze, die die Technologie von mehreren Senioren über mehrere Wochen hinweg testen ließen, einig. Für die massenhafte Verwendung in der Bevölkerung müssten noch Verbesserungen wie eine längere Akkulaufzeit, eine einfachere Handhabung der Aufladung der Smartwatch oder ein komfortabler Informationsaustausch zwischen der Uhr und Systemen der Hausautomatisierung erreicht werden. „Die SmartWatch hat unseres Erachtens
auf jeden Fall das Potenzial, in den kommenden Jahren die klassischen Hausnotrufgeräte abzulösen.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Skip to content