Vor einigen Tagen haben Zeitungen und Fernsehen horrende Zahlen zu vermissten, d.h. zu verschwundenen Kindern in Deutschland veröffentlicht. Auch wenn diese Zahlen ganz erheblich differieren, sind sie in ihrem Kern doch so erschreckend, dass ich dieses Thema hier aufgreifen möchte. Schließlich geht es um die Betroffenheit von Eltern und Großeltern, die mit der Ungewißheit und der Trauer über das Schicksal ihrer Kinder und Enkel zum Teil seit vielen Jahren leben müssen.
Es heißt, dass 50.000 Kinder in Deutschland vermisst werden, manche gehen sogar von 100.000 vermissten Kindern aus. Anderswo heißt es, dass täglich 300 Personen als vermisst gemeldet werden, die Hälfte davon seien Kinder. Wieder andere Meldungen besagen, dass täglich 200 bis 300 Kinder verschwinden.
Die Gründe für das Verschwinden von Kindern sind vielfältig. Da geht es um „Kindesentziehung“, z.B. bei Sorgerechtsstreitigkeiten der Eltern, um Entführungen und Gewaltverbrechen. Manchmal sind Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen Motiven heraus aber auch von Zuhause weggelaufen („ausgerissen“), um eine zeitlang „unterzutauchen“. Die meisten Fälle verschwundener Kinder werden zum Glück aufgeklärt, doch eine immer noch sehr große Zahl vermisster Kinder wird auch noch nach Jahren gesucht und wohl nie mehr aufgefunden.
Ratschläge einer Elterninitiative für betroffene Eltern und Großeltern gibt es im Internet unter www.vermisste-kinder.de, wo auch Suchanzeigen aufgegeben werden können.
