In Berlin führt eine Eissorte die Beliebtheitsskala an: Sie heißt Omas Apfelkuchen. Sie schmeckt wie eine Mischung aus Apfel und Teig. Aber eigentlich wundert es mich, dass nicht Chili-Schoko oder Aperol-Erdbeere der Renner sind. Also Geschmacksrichtungen, die mehr dem modernen Großstadtmenschen entsprechen. Es sind auch nicht die nostalgischen Sorten wie Waldmeister, die die vorderen Plätze der Beliebtheitsskala einnehmen.
Nun bin ich auf einen Zeitungsartikel gestoßen, der mir wenigstens ansatzweise dieses Phänomen erklärt. Darin wird bedauert, dass selbst bei den Festen auf dem Land, wo man häufig für ein bis zwei Euro tolle Kuchenstücke erwerben konnte, Backmischungen zum Einsatz kommen. Inzwischen dominieren Zupfkuchen und Maulwurfstorte das Angebot. Dr. Oetker und Co. lassen grüßen.
Dabei schmecken die traditionellen Rezepte viel besser, weil hier nach dem individuellen Geschmack aromatisiert und gesüßt wird und nicht nach einem angenommenen Durchschnitt.
Wenn diese Entwicklung weiter voranschreitet, dass man hausgebackene Kuchen nur im privaten Kreis bekommt, ist mir klar, warum eine Eissorte, die wenigstens nach der guten alten Zeit klingt, so erfolgreich ist.
Nun würde es mich natürlich interessieren, ob der Apfelkuchen, der dort als Vorbild dient, ein Hefekuchen, ein Mürbteigboden oder ein Rührkuchen ist? Jeder schmeckt bekanntlich anders.
In meinem Freundeskreis backt übrigens ein Mann den besten Apfelkuchen. Die Füllung wird mit Frankenwein gewürzt und oben drauf kommt eine dicke Schicht Sahne.
Würde ich also diese Apfeleiskreation entwerfen, dann schmeckte sie nach diesem Apfelkuchen und hieße Opas Apfelkuchen.
Und Ihr Apfelkuchen-Favorit?