
Zu den zehn häufigsten Gründen für einen Krankenhausaufenthalt in Deutschland gehört auch das Vorhofflimmern. Foto: epd
Die Ängste der Patienten werden seit kurzem auch in den Therapiezielen bei Vorhofflimmern berücksichtigt. Die 2010 aktualisierten internationalen Leitlinien zur Behandlung dieser Herzerkrankung formulieren als Ziele: Krankenhausaufenthalten vermeiden und die Lebensqualität der Patienten verbessern. Patienten mit Vorhofflimmern sollten zur Vermeidung eines Schlaganfalls mit Medikamenten behandelt werden, die die Blutgerinnung hemmen. Zu einer leitliniengerechten Behandlung gehören zudemdie Herzfrequenzkontrolle sowie Medikamente, die den Rhythmus des Herzschlages wieder normalisieren.
Außerdem können Patienten auch durch ihr eigenes Verhalten den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Dabei sollten sie nicht nur die Therapie einhalten, sondern gleichzeitig auf den Blutdruck achten sowie in Absprache mit dem Arzt regelmäßig Sport treiben und Entspannungsübungen in den Alltag einbauen.
Werden alle Aspekte bei der Behandlung von Vorhofflimmern beachtet, können die von Patienten gefürchteten Krankenhausaufenthalte in vielen Fällen vermieden werden. Auch die Lebensqualität der Betroffenen verbessert sich. Vor allem sinkt durch eine adäquate Therapie die Gefahr von Folgeerkrankungen wie Schlaganfall oder tödliche Herzerkrankungen deutlich. Bleibt die Herzrhythmusstörung jedoch unbehandelt, verschlechtert sich die Prognose von Patienten – das Sterberisiko verdoppelt sich.
Schon jetzt leiden in Deutschland rund eine Million Menschen unter der häufigsten Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern, die Tendenz ist steigend. Schätzungen gehen davon aus, dass es in 50 Jahren doppelt so viele Erkrankte geben wird. Die Volkskrankheit trifft Männer und Frauen gleichermaßen. Mediziner raten zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen.