Meine Tochter putzt häufig und desinfiziert dabei die ganze Wohnung, manchmal auch das Spielzeug meiner Enkelkinder. Naja, sie sind noch klein und nehmen gerne alles, was greifbar ist, in den Mund, aber gleich auch noch das Spielzeug desinfizieren? Muß das sein? Sie sagt, dass nur sauber einfach nicht genug sei, alles soll möglichst keimfrei sein. Schadstoffe gäbe es ja sowieso genügend und was alles im Spielzeug sei, das wisse man trotz Prüfsiegel auch nicht so genau. Wenigstens zu Hause soll es es keine Bakterien, Keime und Milben geben. Und so hat sie allen Zimmern, Fußböden, Betten und Wäsche mit keimtötenden Sustanzen den Kampf angesagt. Richtig finde ich das nicht, “nerven” tut das auch. Schließlich gibt es keine keimfreie Welt (nicht einmal im Krankenhaus) und auch keine keimfreien Wohnungen. Außerdem werden die Widerstandskräfte gegen krankmachende Bakterien geringer und es besteht die Gefahr von Allergien. Ein Wunder, dass mich meine Enkelkinder noch besuchen dürfen und außerhalb der Wohnung, im Freien auf Spielplätzen oder Wiesen spielen können. Sauber ist ja o.k., aber keimfrei, das ist doch sehr übertrieben?
Eine Antwort
aber wirklich, was soll denn aus diesen armen ‘keimfreien’ Kindern mal werden? Welches Vergnügen war das, mit Matsche zu spielen und zu werfen, aus Sand gebackenen Kuchen auch zu probieren. Man schaue doch nur mal auf einen ganz normalen Spielplatz mit Buddelkasten, was Kinder da alles – und mit allergrößtem Vergnügen – machen. Irgendwann darf man wohl in dieser künstlichen Welt überhaupt nicht mehr natürlich sein?