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Stromverbrauch von Handy und Co.

Stromverbrauch

Häufig werden wir nach dem Stromverbrauch verschiedener Geräte gefragt. Eine der häufigsten Fragen in diesem Zusammenhang lautet übrigens: Lohnt es sich, den Router nachts auszuschalten, um Strom zu sparen?

Die Inflation hat zugenommen, viele Dinge des alltäglichen Lebens sind teurer geworden. Die Menschen suchen nach Einsparpotenzialen. Natürlich ist auch der Umweltaspekt allgegenwärtig und die Stromeinsparungen bedeuten immer auch eine Verbesserung der CO2-Bilanz. (Aufgrund von Schwankungen im Strompreis und der besseren dauerhaften Vergleichbarkeit wird der Artikel den Verbrauch in Kilowattstunde) als Vergleichsbasis nutzen und nicht die Kosten in Euro.)

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Router

Beginnen wir mit dem Router. Hier wird gerne versucht, Strom zu sparen, indem man ihn nachts oder im Urlaub ausschaltet. Das kann man durchaus tun, allzu große Einsparungen sollte man aber nicht erwarten. Ein Router, der rund um die Uhr ein WLAN aussendet, verbraucht grob 100 Kilowattstunden im Jahr. Das macht jährliche Stromkosten von ca. 40 Euro. Schaltet man nun den Router jede Nacht für 6 Stunden aus, so lassen sich bis zu 10 Euro im Jahr einsparen. Ob dies den täglichen Aufwand wert ist, kann jeder für sich selbst entscheiden. Die Nacht wird oft genutzt, um automatisch Updates herunterzuladen und zu installieren, damit der Router auf dem neusten Stand bleibt und gut gegen Hacker geschützt ist. Wer den Router oft ausschaltet, sollte also die Updates manuell kontrollieren und starten. Und bitte nicht vergessen, den Router morgens wieder einzuschalten. Sonst ist das Smartphone nicht mit dem WLAN verbunden, nutzt entsprechend zu Hause das mobile Internet und das Datenvolumen ist sehr schnell aufgebraucht. Das haben wir schon oft als Leidgeschichte gehört. Tipp: Bei einer längeren Abwesenheit, wie typischerweise einem Urlaub, macht das Abschalten am meisten Sinn!

 

Computer und Laptop

Der Stromverbrauch eines Computers lässt sich sehr schwer pauschal angeben. Denn er hängt von verschiedenen Faktoren ab, die wichtigsten sind: die Ausstattung des Geräts, das Alter, die Bildschirmhelligkeit, die durchgeführte Tätigkeit (Computerspiele verbrauchen ca. 10 Mal mehr Strom als das Lesen eines Newsletters) und die tägliche Nutzungsdauer. Ein gut ausgestatteter Laptop, der ungefähr 3-4 Stunden pro Tag in alltäglicher Benutzung ist, verbraucht ungefähr 50 Kilowattstunden pro Jahr. Sehr leistungsstarke Standcomputer mit externem Monitor verbrauchen 300 und mehr Kilowattstunden. So entstehen jährliche Stromkosten von 20 bis über 200 Euro, bei längerer Nutzung erhöht sich der Verbrauch entsprechend. Übrigens: Da bei den Laptops alle Bauteile in einem Gerät vereint und energiesparend konstruiert sind sowie kein zusätzlicher großer Monitor betrieben werden muss, ist der Stromverbrauch von Laptops sehr viel geringer als bei großen Standcomputern (Desktop-Computer): Gute Laptops verbrauchen nur ein Zehntel dessen, was große Standcomputer verbrauchen.

 

Smartphone und Tablet

Überraschend gering ist der Stromverbrauch von Smartphones und Tablets. Obwohl diese fast jeden Tag geladen werden und nahezu rund um die Uhr in Benutzung, liegt der Stromverbrauch nur bei rund 4 Kilowattstunden pro Jahr für Smartphones und ungefähr 6 Kilowattstunden für Tablets. Das entspricht jährlichen Stromkosten von gerade einmal 2-3 Euro. Wetten, dass Sie darüber auch verwundert sind? Dies zeigt, dass sich bei Smartphone und Tablet kaum Strom und damit kaum Geld sparen lässt. Obwohl wir die Geräte täglich verwenden, gehören sie nicht zu den Stromfressern im Alltag.

 

Stromfresser

Die kleinen elektronischen Helfer des modernen digitalen Alltags sind somit auch nur kleine Stromverbraucher. Wer bei den modernen digitalen Geräten Strom sparen will, kann das maßgebend eigentlich nur an einer Stelle tun: Einen Laptop oder ein Tablet statt eines großen Standcomputers mit externem Monitor zu nutzen. Die großen Stromfresser im Haushalt sind nach wie vor Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine und Kühlschrank. (Und elektrisch betriebene Heizanlagen, falls in Verwendung.) Hier ist vor allem das Alter ausschlaggebend. Denn neue Geräte sind meistens sehr viel energiesparender als frühere Modelle, die 10 Jahre oder älter sind. Neue, energieeffiziente Kühlschränke verbrauchen zum Beispiel 90 bis 120 Kilowattstunden, während ein alter Kühlschrank aus den 90er-Jahren weit über 300 Kilowattstunden verbraucht. Gleiches gilt für Waschmaschinen. Hier kommt es zusätzlich darauf an, wie oft die Waschmaschine genutzt wird und bei welcher Temperatur gewaschen wird. 30 Grad ist meist ausreichend und reduziert weithin bekannt den Stromverbrauch um mehr als die Hälfte, verglichen mit 60 oder 90 Grad. Auch beim Fernseher kommt es maßgeblich darauf an, wie viele Stunden am Tag geschaut wird. Im Schnitt liegt der Stromverbrauch des Fernsehers bei ca. 180 Kilowattstunden pro Jahr.

 

Fazit und Einordnung

Bricht man all das auf praxisnahe Nutzung im Alltag herunter und ordnet die verschiedenen Verbrauchsmengen in einen größeren Rahmen ein, dann erhält man die folgende simple Rangordnung elektrischer Alltagsgegenstände:

1. Waschmaschine

0,5-2 kWh pro Stunde

Eine Waschladung verbraucht 1-3 Kilowattstunden und kostet grob zwischen 30 Cent und 90 Cent. Weil Waschmaschinen häufig genutzt werden, stehen Sie ganz oben.

2. Trockner

1-3 kWh pro Stunde

Eine Waschladung verbraucht 2-5 Kilowattstunden und kostet meist zwischen 60 Cent und 1,50 Euro. Weil die meisten Haushalte öfter waschen und der Trockner nicht jedes Mal genutzt wird, steht der Trockner „nur“ an Platz 2.

2. Spülmaschine

0,5-2 kWh pro Stunde

Eine Ladung verbraucht 0,5-2 Kilowattstunden. Moderne Spülmaschinen sind sehr effizient und schlagen die „Handspülung“ deutlich.

4. Kühlschrank/Tiefkühltruhe

0,03 kWh pro Stunde

Hier ist entscheidend, dass das Gerät 24 Stunden pro Tag läuft. Entsprechend wird je nach Gerät pro Tag ungefähr 0,5-1 Kilowattstunden verbraucht.

5. Licht

0,02 kWh pro Stunde

Viele Lichter brennen im Haushalt über viele Stunden. Doch moderne LED-Birnen verbrauchen nur ein Zehntel altertümlicher Glühdrahtbirnen. Bei einer Anzahl von ca. 10 LED-Birnen, die im Haushalt über den Tag hinweg 5 Stunden angeschaltet sind, kommt man auf 1 Kilowattstunde pro Tag. (Das wäre ein sehr „hell erleuchteter Haushalt, es ist eher mit weniger zu rechnen.)

6. TV

0,1 kWh pro Stunde

Ein Spielfilm verbraucht ca. 0,2 Kilowattstunden. Verschärfend kommt beim TV hinzu, dass er oft den Tag über viele Stunden im Hintergrund läuft. Viele Haushalte kommen auf 5 Stunden pro Tag und somit auf 0,5 Kilowattstunden pro Tag.

7. Computer mit externem Monitor

0,1 kWh pro Stunde

Ein großer leistungsstarker Standcomputer besitzt immer einen externen Monitor. Diese beiden Geräte müssen also gemeinsam betrachtet werden und verbrauchen bei dreistündiger Nutzung pro Tag 0,3 Kilowattstunden (ca. 15 Cent).

8. Laptop mit integriertem Monitor

0,03 kWh pro Stunde

Der Laptop ist energiesparsam konstruiert, damit er möglichst lange im Akkubetrieb laufen kann. Er verbraucht fast immer weitaus weniger als ein großer Standcomputer. Grob kann man sagen, dass er weniger als halb so viel verbraucht: bei dreistündiger Nutzung pro Tag 0,1 Kilowattstunden (ca. 5 Cent).

9. Router

0,01 kWh pro Stunde

Entscheidend ist, dass der Router rund um die Uhr läuft und daher im Alltag ca. 0,25 Kilowattstunden pro Tag verbraucht (ca. 10 Cent). Ein nächtliches Abschalten von 8 Stunden würde den Verbrauch um ein Drittel reduzieren. Diese Reduzierung sind gerade mal 0,08 Kilowattstunden oder 3 Cent pro Tag.

10. Smartphone

0,01 kWh pro Stunde

Ein Smartphone wird meistens nur einmal pro Tag aufgeladen, was ca. 2 Stunden benötigt. Das verbraucht entsprechend 0,02 kWh pro Tag und entspricht nicht mal einem Cent.

Zum weiteren groben Vergleich ein paar ebenfalls energieverbrauchende Alltagsdinge, die zwar keinen Strom, sondern andere Energie verbrauchen, trotzdem eine Menge Geld kosten und in Sachen Umweltschutz/Klimawandel/Geldbeutel eine sehr große Rolle im Alltag spielen: Heizung, Warmwasser, Auto. Man kann den groben Verbrauch dieser drei großen Verbraucher von Öl/Gas/Benzin gut in Kilowattstunden umrechnen, dadurch erhält man die drei folgenden Posten, die allesamt deutlich über den bereits erwähnten Stromverbrauchern liegen:

a) Autofahrt (Verbrennermotor)

0,5 kWh pro Kilometer

Eine Autofahrt über 10 Kilometer verbraucht ca. 5 Kilowattstunden.

b) Heizung

0,5 kWh pro Heizkörper pro Stunde

Ein Durchschnittstag in einem Zwei-Personen-Haushalt mit 4 Heizkörpern, die über 8 Stunden laufen, verbraucht ca. 16 Kilowattstunden.

c) Warmwasser

0,5 kWh pro 8 Liter Heißwasser aus dem Wasserhahn

2 Liter heißes Wasser bspw. für die Nudeln aus dem Wasserhahn verbrauchen ca. 0,1 Kilowattstunde. Eine Dusche verbraucht ca. 30 Liter Heißwasser, also grob 2 Kilowattstunden. Ein Bad das 5fache.

Auch wenn alle Verbraucher grob geschätzt sind und durchaus individuell gerne mal um 30 % schwanken können (Stichwort: Fahrweise beim Auto, Länge einer Dusche, Heizungsthermostateinstellung), wird deutlich: Betrachtet man all dies, dann fällt auf, dass diese 3 Dinge des „normalen“ nicht-digitalen Alltags die größten Verbraucher darstellen, wenngleich sie keinen Strom, sondern Gas/Öl/Benzin verbrauchen.

 

 

Hinweis: Die Werte sind naturgemäß Schätzungen, da sowohl der Strompreis in jedem Haushalt variiert, als auch das Alter, die Modelle sowie die Nutzungsart der Geräte.

 


 

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