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Braucht man einen Virenscanner fürs Smartphone?


Letzte Woche haben wir ausführlich über Virenscanner am Computer und den Windows Defender gesprochen, der bei Windows 10 schon eingebaut ist. (Den Artikel können Sie im Archiv hier nachlesen.) Doch wie ist die Lage am Smartphone? Braucht man hier auch ein Schutzprogramm? Welche Gefahren drohen überhaupt? Man muss zunächst differenzieren zwischen Android-Geräten und den iPhones von Apple. Die iPhones unterscheiden sich nämlich hinsichtlich der Sicherheit. Potenziell gefährdeter sind Android-Geräte, die iPhones genießen einen höheren Schutz, das hängt mit der Art der Programmierung des Betriebssystems zusammen. Bei Android gibt es nämlich leider einige Hintertüren, durch die schädlichen Anwendungen auf das Smartphone gelangen könnten – und diese Hintertüren sind schwer zu bewachen.

Android: Schutzprogramm am Bord

Android hat (ähnlich wie der Windows Defender bei Windows 10) ein standardmäßig installiertes Schutzprogramm: Google Play Protect. Wir schreiben hier absichtlich nicht “Virenscanner”, denn am Smartphone geht es weniger um klassische Viren, wie man sie vom Computer kennt, sondern vielmehr um Apps, die unerwünschte Funktionen ausführen oder Datendiebstahl begehen. Google Play Protect prüft im Hintergrund alle Apps, während sie installiert werden. Wenn Play Protect eine potenziell schädliche App findet, können verschiedene Dinge passieren. Manchmal erhalten Sie eine Benachrichtigung und können dann wählen, ob die App trotzdem installiert werden soll. Oder aber die betroffene App wird von Google Play Protect deaktiviert, bis Sie diese deinstallieren. In besonderen schwerwiegenden Fällen kann es sogar vorkommen, dass die App automatisch vom Smartphone gelöscht wird. Auch darüber werden Sie natürlich benachrichtigt. Sie können auch von Hand einen Suchlauf starten. Öffnen Sie dafür den Google Play Store und tippen Sie rechts oben auf Ihr Profilsymbol. Tippen Sie nun auf “Play Protect” und danach auf “Einstellungen”. Hier kann der Scan gestartet werden. Daraufhin wird das Smartphone nach schädlichen Apps durchsucht.

Andere Virenscanner

Unabhängig von diesem eingebauten Schutzprogramm zur Überprüfung der installierten Apps kann man auch eine zusätzliche Virenscanner-App von einem der bekannten Anbieter herunterladen und installieren. Fast alle Virenscanner-Firmen, die man vom Computer kennt, haben auch eine App für das Smartphone. Diese bieten, je nach Hersteller, noch weitere Zusatzfunktionen an, die eigentlich nichts mit Viren per se zu tun haben, aber mit der allgemeinen Sicherheit des Smartphones. So können die Apps zum Beispiel überprüfen, ob das Handy ausreichend durch eine Bildschirmsperre gesichert ist, ob Passwörter gestohlen wurden, ob man mit einem sicheren WLAN verbunden ist und ob man eventuell auf unsicheren Internetseiten unterwegs ist. Daher kann ein zusätzlicher Virenscanner durchaus sinnvoll sein. Das gilt vor allem für Android-Geräte. Wenn Sie einen Virenscanner als App installieren möchten, dann wählen Sie am besten einen Anbieter, den Sie schon vom Computer kennen. Die iPhones von Apple sind so sicher, dass eigentlich kein zusätzlicher Virenscanner benötigt wird. Achtung: Die Virenscanner fürs Smartphone sind teilweise kostenpflichtig.

Und beim iPhone?

Beim iPhone von Apple wird in der Regel kein Virenscanner benötigt. Kriminelle haben es hier sehr viel schwerer, mit schädlichen Anwendungen auf das Handy zu kommen. Das iPhone ist daher sehr sicher. Lesen Sie hierzu im Archiv auch unseren Beitrag: Diese 5 Gründe sprechen für ein iPhone.

Trugschluss Virenscanner

Vorsicht ist aber bei allen Virenscannern geboten, sowohl am Computer als auch am Smartphone. Denn keinesfalls sollte sich ein falsches Sicherheitsgefühl einstellen! Ein Virenscanner alleine ist kein hundertprozentiger Schutz. Ein falsches Klicken/Antippen kann sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem Computer im schlimmsten Fall alle Sicherheitsprogramme zunichte machen. Denn: bei vielen aktuellen Betrugsversuchen hilft der Virenscanner gar nicht.

Seit einigen Jahren wird von den Kriminellen bevorzugt nicht der programmierte Betrug mit Viren und Trojanern verwendet, sondern mit anderen (psychologischen) Betrugsversuchen gearbeitet. Die Kriminellen versuchen zum Beispiel, uns mit erfundenen Behauptungen, die Anmeldedaten für verschiedene Internetdienste abzuluchsen. Der Betrug findet also nicht “im Computer” auf Programmierebene, sondern “im Kopf des Menschen” statt. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Phishing. Diese Nachrichten kommen oft per Mail oder SMS. Fällt man auf solch eine betrügerische Nachricht herein und übermittelt aktiv sensible Daten an die Betrüger, so kann auch der Virenscanner nichts verhindern. Hierbei hilft als Schutz nur Erfahrung und Obacht durch den menschlichen Nutzer. Daher muss man auch mit Virenscannern immer wachsam bleiben, man ist durch einen Virenscanner nicht automatisch umfassend geschützt, auch wenn sich manches Werbeversprechen anders liest.

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