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Co-Parenting – ein Modell der Familiengründung?

vignette_mielenzCo-(=zusammen)Parenting (=Elternschaft) ist ein Arrangement unter Erwachsenen, die “ohne Liebe und Leidenschaft” der Erwachsenen untereinander Vater oder Mutter werden wollen. Das sind Frauen und Männer, die sich Kinder ohne eine (herkömmliche) Paarbeziehung wünschen und dennoch gemeinsam erziehen möchten.

Das Internet macht die Suche nach geeigneten Partnern möglich. Inzwischen gibt es eine Reihe von Portalen, die gegen eine Gebühr ähnlich wie Kontaktbörsen funktionieren, nur, dass Frau/Mann nicht den Traummann oder die Traumfrau sucht, um eine Familie zu gründen, sondern es werden Menschen vermittelt, die bereit sind, sich auf ein “freundschaftliches” Familien-Modell einzulassen, um gemeinsam Kinder zu bekommen und in gemeinsamer Verantwortung zu erziehen (zu finden z.B. unter den Stichworten co-parenting und familyship). Die Befruchtung erfolgt künstlich. Versorgungs- und Unterhaltsfragen werden häufig schon vor der Geburt der Kinder vertraglich geregelt.

Die Humanforschung meint, im Co-Parenting einen neuen Trend entdeckt zu haben. Vor allem für Frauen und Männer, die sich zunächst dem Beruf und der Karriere gewidmet und keine (stabile) Partnerbeziehung (mehr) haben, sei Co-Parenting eine Möglichkeit, sich den Kinderwunsch zu erfüllen.

Natürlich gibt es an diesem Familiengründungs-Modell auch Kritik. Im Vordergrund steht dabei, dass der Kinderwunsch der Erwachsenen aus Egoismus und Selbstverwirklichung entsteht und nicht um der Kinder selbst willen.

Kinder als Vertragsangelegenheit von Erwachsenen, die sich im Internet kennengelernt haben? Eine Verbindung von Erwachsenen, zwar freundschaftlich, aber doch nur über das Kind definiert? Aufwachsen in einem Familienkonstrukt mit nur vagen Verbindlichkeiten? Auch wenn ich als konservativ gelten sollte, dieses Co-Parenting überzeugt mich nicht.

(Nach einem Artikel von Alexandra Voigt in den Nürnberger Nachrichten v. 20.10.2016)

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