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Senioren sind auf das Auto angewiesen

Gerade für ältere Menschen auf dem Land ist es schwer, das Autofahren aufzugeben. Das bestätigt jetzt eine Studie. Foto: epd
Gerade für ältere Menschen auf dem Land ist es schwer, das Autofahren aufzugeben. Das bestätigt jetzt eine Studie. Foto: epd
In vielen ländlichen Regionen wird der Bevölkerungsrückgang – begleitet von einer stetig zunehmenden Alterung und dem Verlust wichtiger Versorgungseinrichtungen – zu einem immer größeren Problem. Gerade auf dem Land spielt die Mobilität eine wichtige Rolle, da sie die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben sowie die tägliche Versorgung oder die Erreichbarkeit von Ärzten sichert. Eine heute in Berlin vorgestellte ADAC Studie zu den Mobilitätsmöglichkeiten älterer Menschen im ländlichen Raum zeigt, dass es bislang keine zufriedenstellenden Alternativen zum Pkw gibt. Damit bleibt das Auto vorerst das beherrschende Verkehrsmittel. Die Studie wurde vom IGES Institut Berlin im Auftrag des ADAC erstellt.
Um die erforderliche Mobilität zu gewährleisten, gewinnen – neben der Nutzung des eigenen Pkw und des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) – neue Mobilitätsangebote wie Carsharing oder die Verknüpfung bestehender Angebote an Bedeutung. Diese werden jedoch vor allem in Städten umgesetzt, vergleichbare Angebote auf dem Land sind laut der aktuellen Studie Mangelware. Derzeit wird in vielen ländlichen Regionen versucht, eine Grundmobilität durch einen flexiblen ÖPNV aufrecht zu erhalten. Carsharing stellt für ältere Menschen derzeit noch keine Mobilitätsoption dar, zumal Anbieter dort kaum vorhanden sind. So wundert es wenig, dass ein Großteil der Wege mit dem Taxi oder im Pkw von Bekannten oder Familienangehörigen zurückgelegt wird. Diese sogenannten Mitnahmeverkehre besitzen das größte Potenzial – unter der Voraussetzung, dass sie neben dem Internet auch telefonisch zu buchen sind.
Aus Sicht des ADAC steht die Politik in der Pflicht, die Daseinsvorsorge für ländliche Regionen sicherzustellen. ADAC Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker: “Der ländliche Raum und seine Bewohner dürfen nicht als vernachlässigbare ‘Restgröße’ behandelt werden. Die allgemeine, fast ausschließliche Fokussierung auf Metropolregionen, wie sie von Teilen der Politik und der Wissenschaft favorisiert wird, kann nicht das Ziel sein. Auch im Sinne einer funktionierenden, sozialen Gesellschaft muss die Mobilität im ländlichen Raum erhalten werden.”

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