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Parkinson wird zur Volkskrankheit

Parkinson gehört zu den häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems und ist in hohem Maße altersabhängig. Mit der Zunahme der allgemeinen Lebenserwartung ist deshalb das stetige Ansteigen der Erkrankung absehbar. Derzeit liegt die Zahl der sogenannten erfassten Parkinson-Erkrankungen in Deutschland bei rund 280 000 Personen. In Deutschland wurde der Welt-Parkinson-Tag von der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V. (dPV) mit Sitz in Neuss begründet. Anlässlich dieses Tages, der am 11. April begangen wird,, informieren Experten aus Medizin, Psychologie, Physiotherapie und Pflege im gesamten Bundesgebiet auf zahlreichen Informationsveranstaltungen Betroffene und deren Angehörige über die Parkinson-Erkrankung.

Tanzen wirkt bei Parkinson-Patienten wie eine Therapie. Foto:epd
Tanzen wirkt bei Parkinson-Patienten wie eine Therapie. Foto:epd
“Parkinson ist im Zuge unserer demographischen Entwicklung in Deutschland auf dem besten Wege, eine Volkskrankheit zu werden. Experten schätzen allein für Deutschland eine Zunahme von rund 13 000 neuen Parkinson-Erkrankungen pro Jahr”, so Magdalene Kaminski, 1. Vorsitzende des Vorstandes der dPV. Zudem steige die Zahl Erkrankungen im Alter um 40 Jahre und jünger, die schon 8 bis 12 Prozent der Parkinsonpatienten betrage. Deshalb seien dringend Verbesserungen in allen Bereichen der Patientenversorgung notwendig, so Kaminski. Vier Handlungsfelder stehen für die dPV im Vordergrund: erstens, die bestmögliche medizinische und psychosoziale Versorgung; zweitens, die Verbesserung der Früh- und Differentialdiagnostik; drittens, Intensivierung der medizinischen Forschung und Ausbildung; viertens, ein wirksamerer Einfluss der Selbsthilfe als kompetenter Partner im Gesundheitssystem zur weiteren Stärkung der Patientenrechte.
Friedrich Wilhelm Mehrhoff, Geschäftsführer der dPV, ist überzeugt, dass die Bedeutung der Selbsthilfe weiter wachsen wird. “Die Selbsthilfe gilt als vierte Säule im öffentlichen Gesundheitswesen. Wir übernehmen immer mehr Aufgaben, die Staat und Leistungsträger nicht erfüllen und damit sparen wir nachweislich erhebliche Kosten für das öffentliche Gemeinwesen ein.” Parkinson-Patienten benötigen neben der medizinischen Behandlung, eine intensive psychosoziale Begleitung, die es ihnen erleichtert, den Schock einer unheilbaren Erkrankung zu verarbeiten. “Nur auf diesem Wege können sich Patienten wieder öffnen und dann auch mit der Krankheit aktiv am privaten und öffentlichen Leben teilnehmen. Andernfalls tritt oft schnell die persönliche Isolation ein und in der Folge eine soziale und mentale Verarmung”, so Mehrhoff.
Der Früherkennung und Differentialdiagnostik kommt eine herausragende Bedeutung für eine effektive Therapie zu. Wenn die ersten Symptome richtig diagnostiziert werden, lässt sich Morbus Parkinson inzwischen so gut behandeln, dass der Krankheitsverlauf erheblich verlangsamt wird. “Insbesondere für junge und mitteljährige Parkinson-Patienten zwischen 20 und 40 Jahren spielt die Früherkennung eine Schlüsselrolle. Eine frühzeitige und richtige Therapie kann die Berufsfähigkeit des Patienten noch lange erhalten und damit weitgehend auch die Normalität seines Lebens”, erklärt Mehrhoff.
Deutsche Parkinson Vereinigung e.V. (dPV)
Der Welt-Parkinson-Tag, jährlich veranstaltet am 11. April, ist 1997 von der European Parkinson Desease Association mit Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen worden. Daneben erinnert der Welt-Parkinson-Tag auch an den Arzt James Parkinson, der 1817 erstmals die Symptome dieser Erkrankung des zentralen Nervensystems entdeckt und beschrieben hat. Die Deutsche Parkinson Vereinigung e.V. (dPV) ist am 21. Oktober 1981 als unabhängige und gemeinnützige Selbsthilfeorganisation für Parkinson Patienten und deren Angehörige gegründet worden. Sie gehört damit zu den ältesten Selbsthilfeorganisationen in Deutschland. Mit rund 23.000 Mitgliedern sowie 450 Regionalgruppen und Kontaktstellen ist sie auch eine der größten.
Die deutsche Parkinson Vereinigung e.V. (dPV) unterstützt Parkinson-Patienten und ihre Angehörigen bei der wirksamen medizinischen und psychosozialen Versorgung. Sie fördert die soziale und berufliche Integration, berät und hilft bei der alltäglichen Bewältigung der Erkrankung, um die Lebenstüchtigkeit und Lebensqualität von Patienten und ihren Angehörigen zu erhöhen. Weitere Informationen: www.parkinson-vereinigung.de

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